Vorschläge zur Reinigung/Restauration der Töpsch Gruft

von Hans Wilhelm Hübner (Sohn von Herbert Hübner Haus 19)

  1. Nur die vordere Grabplatte mit einem Gabelstapler oder ähnlichem Gerät durch das vorhandene Loch abheben; die dadurch entstandene Öffnung sollte ausreichen, um in das Grab hinuntersteigen zu können (die vorhandenen Metallringe werden nach all den Jahren sicherlich nicht mehr brauchbar sein, um die Platte zu entfernen)
  2. In das Grab hineinsteigen, den Müll entsorgen, die Gebeine wieder in den Sarg legen und ihn anschliessend ordnungsgemäß zumachen
  3. Die Seitenöffnungen von innen sicher verschliessen
  4. Danach die vordere Grabplatte zurück an ihren ursprünglichen Platz legen (eventuell die Platte vorher von unten verstärken z.B. mit einem Metallblech, damit sie nicht weiter bricht)
  5. Dann auch die letzte Öffnung verschliessen (vielleicht mit passenden Steinen zumauern)
  6. Jetzt kann man mit der Reinigung der Figur und der restlichen Steine/Platten beginnen (auf diese Weise kann man den Kopf und die Hände dem Farbton, der nach der Reinigung zum Vorschein kommt besser anpassen)
  7. Hände, Kopf und Stab anbringen
  8. Die Inschrift farblich erneuern. Um Kosten zu sparen in Schwarz anstatt Gold
  9. Vor Auftragvergabe die ausführende Firma um einen detaillierten Kostenvoranschlag bitten
  10. Während der gesamten Arbeiten das Grab mit einem Bauzaun sichern
Vorschlag zur Sicherung der Gruft durch ein Metallgitter

Zu Punkt 3 der Ausführungen: Ein Metallgitter von innen anbringen.

Thomas Marin:

Projektskizze zur geplanten Restaurierung des Priestergrabes in
Schmottseiffen/Pławna (Niederschlesien)


Der Besuch einiger Schmottseiffener Heimatfreunde am 5. August 2025 war Anlaß, die Möglichkeiten der Restaurierung des auf dem Schmottseiffener Friedhof erhaltenen Priestergrabes in den Blick zu nehmen. Ich möchte allen Interessierten und ggf. in die Umsetzung der
Restaurierungspläne einzubindenden Personen die Hintergründe, soweit bekannt, meine persönliche Sicht und Motivation, von der ich hoffe, dass sie für andere nachvollziehbar ist, und die bisherigen Geschehnisse wie auch die aus meiner Sicht anstehenden Maßnahmen erläutern.

Pfarradministrator Augustin Toepsch und sein Grab in Schmottseiffen
Unter den drei erhaltenen Gräbern aus dem 19. Jahrhundert mit gemau-erten Grüften sticht das Grab des Priesters Augustin Toepsch durch die Gestaltung und die bestattete Person heraus. Augustin Toepsch war Priester der Diözese Breslau und ab 1868 Kaplan in Schmottseiffen, wohin er zum 3. Juli 1868 von seiner vorherigen Kaplansstelle in Kostenblut (Kreis Neumarkt) versetzt wurde (vgl. Schlesisches Kirchenblatt, Nr. 28 vom 11. Juli 1868, S. 332; Dank an Silke Shimazu für die Recherche). Als Nachfolger von Robert Schwiderki war er der letzte der Kapläne unter Pfarrer Johann B. Bürgel, der bis 1870 als Pfarrer genannt wird. Toepsch soll laut der Schmottseiffener Chronik trotzdem bereits ab 1869 Pfarradministrator gewesen sein. In dieser Funktion verblieb er bis zu seinem Tod am 5. November 1878 im Alter von nur 48 Jahren.
Er wurde trotz der langen Dienstzeit nicht zum Pfarrer von Schmott-seiffen ernannt. Die Gründe sind in den Umständen der preußischen Kulturkampfgesetze zu vermuten, die die Souveränität der Kirche massiv einschränkten, die Besetzung von Pfarrstellen behinderten und 1875 sogar den Breslauer Bischof Heinrich Förster zwang, sich auf seinen böhmischen Sommersitz ins Exil zurückzuziehen. Mag zu Beginn von Toepschs Amtszeit sein relativ junges Alter eine Rolle gespielt haben, ist die lange, auch dem Kirchenrecht nicht wirklich entsprechende Dauer der provisorischen Pfarrverwaltung nicht anders zu erklären.
Der frühe Tod mag die Gemeinde erschüttert haben, man kann auch über eine Widerständigkeit der Gemeinde gegenüber den staatlichen Repres-sionen spekulieren. Sicher ist, dass der Pfarradministrator Augustin Toepsch in einem außerordentlich repräsentativen Grab beigesetzt
wurde und der Grabinschrift der Nachsatz „Er war fest im Glauben“ bei-gefügt wurde.
Ähnlich dem nebenan erhaltenen Grab der Gutsbesitzerfamilie Siebelt wurde eine gemauerte Gruft angelegt, in der Toepsch in einem Zinksarg beigesetzt wurde. Wie bei solchen Gruftbestattungen üblich, dürfte er in einen hölzernen Innensarg gebettet gewesen sein. Der Zinksarg war vermutlich zur Vermeidung von Verwesungsgeruch verlötet. Drei Öff-nungen an den Seiten und dem Fußende der Gruft dienten der Belüftung, sind aber auch teilweise für den aktuellen Zustand ursächlich. Das Grab wurde mit einer vierteiligen Abdeckung aus Steinplatten verschlossen und mit einem beeindruckenden Grabdenkmal geschmückt. Dieses bekam auf einem mehrteiligen Sockel aus Kalk- oder Sandstein eine etwa lebensgroße Darstellung eines Bischofs mit Stab, Mitra und Buch
im Stil der Zeit. Eine ganze Reihe heiliger Bischöfe könnte mit diesen sehr allgemeinen Attributen dargestellt werden. Im Zusammenhang mit dem Verstorbenen scheint mir einzig die Annahme sinnvoll, hier den heiligen Augustinus von Hippo anzusprechen, der nicht nur einer der bedeutend-sten frühkirchlichen Theologen war und als einer der vier lateinischen Kirchenväter der Alten Kirche verehrt wird, sondern hier als Toepschs Namenspatron naheliegt. Am Sockel ist eine Marmorplatte mit der Grab- inschrift angebracht. Diese lautet:

Hier ruhet im Herrn
Sr. Hochwürden
der Pfarr-Administrator
Augustin Toepsch
geboren d. 11. Mai 1830
gestorben d. 5. Nov. 1878
Er war fest im Glauben

Aktueller Zustand des Grabes
Erstmals bewußt angesehen und fotografiert habe ich das Grab im Sommer 2008. Zu diesem Zeitpunkt stand der heilige Augustinus bereits ohne Kopf auf dem Sockel. Die Hände mit Stab und Buch fehlten. Der Blick durch die Lüftungsschlitze offenbarte, dass die Gruft zu einem
unbekannten Zeitpunkt geschändet und der Sarg aufgebrochen wurde. Die sichtbaren sterblichen Überreste liegen ungeordnet in und neben dem Sarg – auf den damals aufgenommenen Fotos sind ein Oberschen-kelknochen, Rippen und weitere kleinere Knochen erkennbar, der Schä-del liegt daneben.
Durch die Lüftungsöffnungen wurde mit der Zeit verschiedentlich Müll entsorgt. Fotos aus den Jahren seither zeigen, dass immer wieder einge-griffen wurde. So ist nach 2011 ein zweiter Schädel hinzugekommen. Plastiktüten und ausgebrannte Grablichte, die auf früheren Fotos zu sehen sind, waren im August 2025 nicht mehr vorhanden. Dafür sind eine Reihe Corpora – Darstellungen des gekreuzigten Christus – in den Sarg geworfen worden. Bei aller Erschütterung über den Umgang mit der Totenruhe ist nicht auszuschließen, dass jemand aus dem Kreis der heutigen Bewohner Schmottseiffens einen Teil des Abfalls entfernt und hier eine Ablage für Reste zerstörter Kruzifixe gefunden hat, die man nicht einfach im Müll entsorgen wollte. Diesen Gedanken finde ich für ein
Priestergrab sogar ein wenig tröstlich.


Sinn und Nutzen der Restaurierung des Priestergrabs
Zunächst steht die Notwendigkeit der Wiederherstellung der Totenruhe (hoffentlich) außer Frage.
Dies könnte natürlich auf unterschiedliche Weise auch ohne Restaurie-rung erfolgen, etwa durch Sicherung und Wiederbestattung im Erdreich. Auch eine relativ einfache Sicherung der Überreste im wieder zu ver-schließenden Sarg, nach Entsorgung des Mülls und mit Verschluß der
Lüftungsöffnungen wäre denkbar. Diese Lösung schwebte mir ursprüng-lich vor und würde der Menschenwürde wie auch der priesterlichen Würde des Verstorbenen Genüge tun. Die mit zusätzlichen fachlich-praktischen Erwägungen ergänzten Vorschläge von Hans Wilhelm Hübner, der am 5. August 2025 anwesend war, gehen in dieselbe Richtung.
Die nach langjähriger Verzögerung in den letzten Monaten eingetretenen Entwicklungen bestärken mich in der Befürwortung einer umfangreiche-ren Variante. Im günstigsten Fall kann die Restaurierung einen Beitrag nicht nur zur Erinnerung an die (Kirchen-)Geschichte des Dorfes leisten, sondern auch die Verständigung und gegenseitige Akzeptanz zwischen früheren und heutigen Bewohnern Schmottseiffens/Pławnas, zwischen Deutschen und Polen leisten.

Im Einzelnen:

  • Erinnerung an die kirchliche Kontinuität, Anregung für das Gebet für die Verstorbenen Schmottseiffens, besonders die verstorbenen Seelsorger als gemeinsames Anliegen
  • Erinnerung an die Kirchengeschichte des Dorfes, insbesondere die Folgen der Unterdrückung der Kirche durch den preußischen Staat, hier könnte ein für viele Polen unbekanntes und die Annäherung erleich-terndes Thema vorliegen
  • Aufwertung des Friedhofs mit Auswirkungen auf die Erhaltung der an-deren verbliebenen Gräber aus der Zeit vor der Vertreibung
  • geistliche Vertiefung durch die Beschäftigung mit dem auf dem Grab dargestellten Heiligen, die Verbindungen in verschiedener Weise ermög-licht (Papst Leo XIV. ist Augustiner, zu den Köpfen des Schlesischen Priesterwerks zählt mit Prälat Prof. Drobner ein international anerkann-ter Augustinusexperte, …)
  • gemeinsames deutsch-polnisches Handeln bei der Wiederbeisetzung Toepschs in einem würdigen Rahmen (möglichst Beteiligung der Bischö-fe von Liegnitz und Görlitz, Beisetzung zuständigkeitshalber durch den heutigen Pfarrer)
  • Einzubindende Personen bzw. Institutionen und anstehende Maßnahmen
    Bereits beteiligt ist neben den Heimatfreunden Schmottseiffen mit Bernhard Lange als Vorsitzendem
  • der 1. Vorsitzende des Schlesischen Priesterwerkes, Pfarrer Krystian Burczek,
  • dessen Einsatz die aktuellen hoffnungsvollen Entwicklungen entschei-dend vorangebracht hat. Als aus Oberschlesien stammender polnisch-sprachiger Priester, der zum Klerus des Bistums Görlitz gehört und dort Domkapitular ist, hat er bei dem Treffen am 5. August den
  • Ortspfarrer Stanisław Partyka CSMA für unser Anliegen gewinnen können. Bereits im Vorfeld hatte er das Projekt dem Vorstand
    des Schlesischen Priesterwerkes und dem Kuratorium der Kardinal-Bertram-Stiftung vorgestellt und eine Vorabzusage (vorbehaltlich der Beantragung und Prüfung) für eine Finanzierung in Höhe von 10.000 € erwirkt.
    Insgesamt sind zu beteiligen:
  • Pfarrei St. Thekla Schmottseiffen/Pławna (Pfarrer Stanisław Partyka CSMA), Eigentümerin des Friedhofs, Pfarrarchiv für Informationen über Augustin Toepsch
  • Heimatfreunde Schmottseiffen (inhaltliche Bearbeitung und Mitträger-schaft des Projekts, Co-Finanzierung durch Aufbringen eines Eigen-anteils)
  • Bistum Liegnitz: Bischof Andrzej Siemieniewski, Kunst-/Denkmalbeauf-tragter (Kontakt über Pfr.Burczek), anstehende bischöfliche Visitation der Pfarrei St. Thekla im Oktober
  • Bistum Görlitz: Bischof Wolfgang Ipolt (informell, möglichst Beteiligung an der Wiederbeisetzung)
  • Schlesisches Priesterwerk / Schlesisches West-Ost-Forum e.V.
  • Kardinal-Bertram-Stiftung, ggf. weitere Geldgeber
  • Diözesanarchiv Breslau (Hintergrundinformationen über Augustin Toepsch)
  • Zivilgesellschaft in Schmottseiffen und Liebenthal (Information und Vermittlung des Anliegens),
  • Nutzung bereits vorhandener Kontakte von Bernhard Lange
  • Erforderliche Maßnahmen, in enger Abstimmung/Information der Pfarrei St. Thekla:
  • Information des Bistums Liegnitz und Klärung denkmalrechtlicher Rahmenbedingungen (das Grab ist 1982 bei der Kunst-/Denkmalinven-tarisierung der Pfarrei erfaßt und beschrieben worden),
  • soweit möglich Kontakt im Zusammenhang mit der Visitation im Oktober
  • Auswahl eines geeigneten Restaurators, Begutachtung und Angebots-einholung (der beim Treffen am 5. August zufällig anwesende Steinmetz/Bildhauer ist mit der Situation vor Ort vertraut und bietet Referenzen durch Beteiligung an Restaurierungen in Löwenberg)
  • Spendenwerbung für Co-Finanzierung (vor allem über Heimatfreunde; die Ortsgemeinde sollte damit nicht belastet werden, Zielvorgabe ca. 2.000 €)
  • Projektmittelbeantragung bei Kardinal-Bertram-Stiftung mit Unterstüt-zung durch Pfr. Burczek
  • Forschung/Dokumentation zum Leben Augustin Toepschs und den Auswirkungen des Kulturkampfs auf die Seelsorge in Schmottseiffen (Pfarrarchiv, Diözesanarchiv Breslau)
  • Öffnung des Grabes, möglichst in Anwesenheit von Vertretern der Pfarrei und der Heimatfreunde,
  • Sicherung der sterblichen Überreste und sichere Aufbewahrung bis zum Abschluß der Maßnahmen, z.B. in der Sakristei; Beschaffung eines ein-fachen kleinen Sarges für die Wiederbestattung,
  • Sicherung und Zwischenlagerung des originalen Zinksarges, ggf. kleine Reparaturen; Reinigung der Gruft, Sicherung der Baustelle
  • Sicherung, Aufarbeitung der Grufteinfassung und -abdeckung
  • Reinigung und Konservierung des Denkmalsockels und der Grabtafel
  • Restaurierung und Ergänzung der Augustinusstatue
  • Dokumentation (zweisprachig) und ggf. Ausstellung im Dorfgemein-schaftshaus/ehem. Bahnhof Schmottseiffen
  • feierliche Wiederbeisetzung Augustin Toepschs durch Ortspfarrer, möglichst mit feierlichem Requiem für alle verstorbenen Geistlichen mit beiden Bischöfen
  • Anbringung einer Informationstafel am Grab (polnisch/deutsch, ggf. englisch)
    Ich würde mich freuen, wenn diese zugegebenermaßen recht ausführli-chen, aber sicher ergänzungsbedürftigen Überlegungen die weiteren Planungen voranbringen. Die zeitlichen Abläufe werden durch die anste-hende Visitation der Pfarrei durch den Bischof, die Abläufe bei der
    Beantragung und Prüfung der Fördermittel und nicht zuletzt durch die begrenzte Amtszeit des derzeitigen Pfarrers von Pławna (limitiert durch seine Ordensgemeinschaft bis 2027) bestimmt.
    Ergänzungsvorschläge, Engagement und natürlich Spenden sind herzlich willkommen.
    Thomas Marin, 22. August 2025

Priestergrab Augustin Toepsch

Thomas Marin hat sich viele Gedanken zur Restaurierung des Priestergrabs des Pfarrverwesers Augustin Toepsch gemacht und eine bemerkenswerte Aktion ins Leben gerufen. Seine Gedanken dazu finden sich unter der neuen Überschrift „Priestergrab“.

Hier zunächst eine Zusammenfassung, die mit Hilfe von KI erstellt wurde:

Das Dokument beschreibt die geplante Restaurierung des Priestergrabes von Augustin Toepsch in Schmottseiffen/Pławna und die damit verbundenen Maßnahmen. ​

Hintergrund und Bedeutung des Priestergrabes

  • Augustin Toepsch war von 1868 bis zu seinem Tod 1878 Pfarradministrator in Schmottseiffen und wurde in einem repräsentativen Grab beigesetzt. ​
  • Das Grab ist ein wichtiges historisches und kulturelles Erbe, das an die kirchliche Kontinuität und die Geschichte des Dorfes erinnert, insbesondere an die Auswirkungen der preußischen Kulturkampfgesetze.
  • Die Restaurierung soll nicht nur die Totenruhe wiederherstellen, sondern auch die Verständigung zwischen den ehemaligen und heutigen Bewohnern fördern.

Aktueller Zustand des Grabes

  • Das Grab wurde in der Vergangenheit geschändet; der Sarg ist aufgebrochen, und die sterblichen Überreste sind ungeordnet. ​
  • Müll und andere Gegenstände wurden in die Gruft entsorgt, was die Notwendigkeit einer Restaurierung unterstreicht.

Ziele der Restaurierung

  • Wiederherstellung der Totenruhe und Würde des Verstorbenen.
  • Förderung des Gebets für die Verstorbenen und der Erinnerung an die Kirchengeschichte.
  • Aufwertung des Friedhofs und der anderen Gräber aus der Zeit vor der Vertreibung. ​
  • Gemeinsame deutsch-polnische Aktionen zur Wiederbeisetzung Toepschs in einem würdigen Rahmen. ​

Beteiligte Personen und Institutionen

  • Die Pfarrei St. Thekla, Heimatfreunde Schmottseiffen, Bistümer Liegnitz und Görlitz, das Schlesische Priesterwerk und die Kardinal-Bertram-Stiftung sind involviert.
  • Pfarrer Krystian Burczek hat entscheidende Unterstützung geleistet und eine Vorabzusage für eine Finanzierung von 10.000 € erhalten.

Erforderliche Maßnahmen

  • Klärung der denkmalrechtlichen Rahmenbedingungen und Auswahl eines Restaurators. ​
  • Spendenwerbung und Beantragung von Projektmitteln.
  • Öffnung des Grabes zur Sicherung der Überreste und anschließende Restaurierungsarbeiten. ​
  • Dokumentation des Projekts und feierliche Wiederbeisetzung von Augustin Toepsch.

Das Projekt zielt darauf ab, die kulturelle und historische Bedeutung des Priestergrabes zu bewahren und die Gemeinschaft zu stärken.

Newsletter # 9

Schmottseiffen 2.0: Newsletter # 9 Berlin, August 2025


Liebe Heimatfreunde!
Ein schon länger geplanter Besuch im Dokumentationszentrum für Flucht, Vertreibung und Versöhnung fand nun am Freitag, d. 15. August, 2025, am Anhalter Bahnhof in Berlin statt.
https://www.flucht-vertreibung-versoehnung.de/
Die Kontaktaufnahme ergab sich aus unserem letzten Besuch in Hainfeld, bei dem das Ehepaar Kohl auf seine Bekanntschaft mit Herrn Dr. Nils Köhler aufmerksam machte.
Herr Dr. Köhler ist Bereichsleiter Dokumentation & Forschung.
Er ist von Hause aus Historiker und zurzeit Projektleiter der aktuellen Sonderausstellung:
Der Treck Fotografien einer Flucht 1945.
Diese Ausstellung ist äußerst sehenswert, hervorragend mit erklärenden Texten versehen. Die Aufnahmen selbst sind von professionellen Fotografen aufgenommen, was eine große Seltenheit im historischen Zusammenhang darstellt, waren die Vertriebenen doch in erster Linie mit der Rettung des verbliebenen Hab und Guts und des eigenen Lebens beschäftigt.
Mehr dazu auf dem Link zur Ausstellung:
https://www.flucht-vertreibung-versoehnung.de/de/ein-dorf-auf-der-flucht
Der eigentliche Zweck meines Besuchs bestand aber darin, herauszufinden, an welchen Texten, Dokumenten und Realien aus Schmottseiffen das Dokumentationszentrum Interesse haben könnte.
Auf einer Seite der Homepage des Dokumentationszentrums befindet sich ein Sammlungsaufruf an Vertriebene und ihre Nachkommen, eigene persönliche Geschichten, Dokumente und Bilder beizutragen, um die Geschichte der Vertreibung zu konkretisieren und greifbar zu machen.
Dies erscheint umso wichtiger, als dass die Zahl der Zeitzeugen immer weiter abnimmt.
Zum Glück verfügt das Dokumentationszentrum über materielle und personelle Ressourcen, um
sich der Sichtung und Digitalisierung des Materials annehmen zu können.
Besonderes Interesse besteht von Seiten Herrn Dr. Köhlers an den Jahresheften. Ich habe schon eine Reihe Exemplare, leider oft aber nur einzelne, so ist meine Sammlung nicht vollzählig.
Hier die Jahrgänge, um die ich bitten möchte:
Alle vor 1994, 1997 bis 2011, 2013 bis 2014.
Die Jahreshefte stellen eine gute Dokumentation der Arbeit unserer Heimatfreunde dar, die wir nicht in irgendwelchen Kellern oder auf Dachböden verschimmeln lassen sollten.
Gibt es im Nachlass der Erlebnisgeneration vielleicht noch Briefe, Berichte über die Flucht, vielleicht sogar Fotos?
Eine gewisse Vorauswahl wäre allerdings angebracht, deshalb möchte ich darum bitten, mich vorher in Kenntnis über die Art von Materialien zu setzen, um dem Zentrum Arbeit zu ersparen.
Einiges an Texten ist ja auch schon in verschiedenen Publikationen erschienen, wie den
Löwenberger Heimatgrüßen oder unseren Jahresheften.
Also auf zu den persönlichen Archiven! Bei der Suche stößt man bestimmt auch auf bisher Unbekanntes, das Einblick und Erkenntnis zu der eigenen Geschichte bieten könnte.
Auf diesem Wege würde Schmottseiffen Eingang in ein dann digitalisiertes Kulturerbe finden und für die Nachwelt erhalten bleiben.
An dieser Stelle möchte ich mich schon einmal an die bisher eingegangenen Spenden für die Restauration des Priestergrabes Augustin Toepsch bedanken.
Ansonsten verbleibe ich wie immer mit einem herzlichen


Labt g’sund!

Bernhard

Schmottseiffen 2.0 Newsletter # 8

Das Dokument berichtet über ein Treffen der Heimatfreunde in Schmottseiffen, bei dem die Restaurierung des Grabes des Pfarrverwesers Augustin Toepsch und der Besuch eines Umgebindehauses im Fokus standen.

Schmottseiffen 2.0 Newsletter # 8 Berlin, August 2025

  • Liebe Heimatfreunde!
  • Ereignisreiche Tage liegen hinter uns.
  • Mit leider nicht so zahlreicher Beteiligung wie erhofft haben wir uns vom 4. bis 6. August in Schmottseiffen getroffen. Dennoch kann das Treffen als ein voller Erfolg gewertet werden.
  • Der zeitliche Anlass war ja der Besuch von Silke Shimazu (geb. Hübner) mit ihrem Mann Mark und ihren Eltern in Schlesien.
  • Dazu kamen dann Hans Joachim Ramisch aus Passau, der sich erst kürzlich den Heimatfreunden angeschlossen hat, und ich selbst.
  • Am Dienstag stießen dann Thomas Marin aus Stahnsdorf und Krystian Burczek (1. Vorsitzender des Schlesischen Priesterwerks) zu uns.
  • Unser Aufenthalt hatte neben den üblichen Punkten (Museum der Vertreibung, Stationsberg, Friedhof und mehr) zwei inhaltliche Schwerpunkte:
  • Besichtigung des Umgebindehauses der Familie Glaubitz, zu dem die jetzige Bauherrin (Frau Zuch) anlässlich unseres Besuchs mit ihrer Familie (Mann und zwei Kinder) aus Breslau angereist kam.
  • Bestandsaufnahme und Anregung zur Restaurierung des Grabes des Pfarrverwesers Augustin Toepsch auf dem Friedhof
  • Jeder dieser beiden Bereiche könnte Seiten füllen; ich beschränke mich aber hier auf die wichtigsten inhaltlichen Punkte.
  • Das Haus der Familie Zuch sieht auf den ungeübten ersten Blick furchtbar aus, aber bei einer genaueren Betrachtung sieht man doch bedeutende Fortschritte bei der Restaurierung. Von den angenommenen 10 Jahren der Bauzeit sind bereits zwei mit der Erneuerung des Dachs und vielen strukturellen Verstärkungen des Fachwerks sinnvoll und effektiv verbracht worden.
  • Wir durften uns, so weit es die Umstände erlaubten, frei im Haus bewegen, was ich auch mit einer kleinen Klettertour in ein Kellergewölbe genutzt habe; auf den Balkon haben wir uns auch gewagt, ebenso die Stelle auf dem Dachboden besichtigt, an der die versteckten Gegenstände gefunden worden waren.
  • Ursprünglich handelte es sich wohl um ein ziemlich kleines Gebäude, das im Laufe der Zeit erweitert wurde.
  • Hier erst einmal einen Überblick zu bekommen, und dann entsprechend bei der Restaurierung vorzugehen, erfordert eine Menge Sachkenntnis, die offensichtlich vorhanden ist und vor der wir uns nur in großem Respekt verneigen können.
  • Der andere, wahrscheinlich bedeutendere Schwerpunkt unseres Aufenthalts war dann die Restaurierung der Grabstelle des Pfarrverwesers Augustin Toepsch – ein Herzensanliegen von Thomas Marin, das er seit Jahren beständig verfolgt und nie aus den Augen verloren hat.
  • Nun scheinen sich plötzlich die Ereignisse zu überschlagen. Thomas als aktiver Diakon, Gefängnisseelsorger und in vielen anderen Bereichen tätiger Mann, verfügt über weitreichende Kontakte, die gerade auch in dieser Angelegenheit von großem Nutzen sind.
  • Er ist u.a. mit dem schon erwähnten Vorsitzenden des schlesischen Priesterwerks befreundet, der sich spontan bereit erklärt hat, an dem Besuch teilzunehmen.
  • Somit öffnete sich auch die Tür des Pfarrhauses, und wir verbrachten erst einmal eine halbe Stunde dort, um die Sachlage zu erörtern.
  • Dazu gehört das Vorgehen unter verschiedenen Aspekten: Erfassen des Umfangs der Arbeiten, Denkmalpflege, Finanzierung, zeitlicher Rahmen und mehr.
  • Das Grab wurde in Augenschein genommen, wobei das Innere in erster Linie mit Erschrecken zur Kenntnis genommen wurde. Traurig ist auch die Figur des Heiligen Augustinus, der man Ende der 80er Jahre den Kopf abgeschlagen hat.
  • Zufällig kam auch noch der örtliche Steinmetz vorbei, der sein Fachwissen einbringen konnte. Alles ist möglich, nur eine Frage der Kosten.
  • Das Äußere des Grabs müsste zumindest gereinigt werden, die Grabplatte erneuert, die Figur ergänzt und im Inneren der Zinksarg wieder verschlossen werden, nachdem aller Müll beseitigt und die sterblichen Überreste würdevoll ihren alten Platz erhalten haben.
  • Ein großer Teil der Kosten, die sich auf grob geschätzt mehr als 12.000 € belaufen, könnte von der Kardinal-Bertram-Stiftung übernommen werden, aber 2.000 € sollten schon auf irgendeinem anderen Weg beschafft werden. Wir werden da noch in vielfältiger Weise tätig werden.
  • Man ahnt, was kommt: Wie wäre es mit einer kleinen Spende auf das neue Konto der Heimatfreunde, um dieses Kulturdenkmal und Symbol der heimatlichen Verbundenheit in einen würdigen Zustand zu versetzen?
  • Konto-Inhaber:
  • Johannes Georg Hoferichter
  • IBAN: DE86 1203 0000 1208 1064 25
  • BIC: BYLADEM1001
  • Verwendungszweck: Priestergrab Schmottseiffen
  • Es muss ja nicht gleich ein Vermögen sein, aber jeder auch noch so kleine Betrag zählt. Jedenfalls würde das an die anderen Geldgeber unser Interesse signalisieren.
  • Thomas Marin hat sich bereit erklärt, entweder für diesen Newsletter oder die Homepage historische und theologische Hintergründe darzustellen.
  • Bis zum nächsten Mal:
    • Labt g’sund!
  • Bernhard

Die Geistlichkeit, der Steinmetz und der 1. Vorsitzende der Heimatfreunde

Foto: Thomas Marin

Die beschädigte Statue auf dem Grab

Foto: Thomas Marin

Das Umgebindehaus mit Silke Shimazu, Katarzyna Zuch, Bernhard Lange

Teile des Originalgabälks

Letztes Traubuch von Schmottseiffen

Anne Kalkmann bietet Einblick/Auszüge aus dem letzten Traubuch von Schmottseiffen (1924 bis 1947) an.

Bei Interesse bitte an sie per Email wenden:

KalkmannAnne@t-online.de

Ein tolles Angebot!

Erinnerungen eines Schmottseiffeners

Als Meßdiener in Schmottseiffen: Hubert Müller berichtet aus seinem Leben

Hubert Müller, Jahrgang 1929, einer der letzten Schmottseiffener, die die alte Heimat noch bewusst erlebt haben, gibt nun einige seiner Erlebnisse zur Veröffentlichung frei.

Hier sein Beitrag zum Leben und wirken der Ministranten in St. Thekla: