Ein Treffen der Enkel von Lange, Adolf 196d im Kloster Marienthal bei Ostritz war der Anlass für einen Tagesbesuch in Schmottseiffen.
Am Freitag, d. 18. Oktober 2024 brachen wir in zwei Autos zur kurzen Anreise über gut ausgebaute Straßen durch idyllische Dörfer in Richtung Liebenthal, Schmottseiffen auf. Die moderne Technik (Navi!) ermöglichte uns, Görlitz und Zgorcelek links liegen zu lassen und uns an der lieblichen Landschaft Niederschlesiens zu erfreuen.
Die Straßen befinden sich mittlerweile in einem guten Zustand, die Dörfer erstrahlen in neuem Glanz, viele neue Häuser grüßen vom Straßenrand. Überall gibt es inzwischen Supermärkte, wie Dino oder Biedronka, die ein umfassendes Warenangebot bieten.
Über Liebenthal führte uns der Weg nach Oberschmottseiffen und dann ins Tal zum Niederdorf, vorbei am Museum der Flucht und Vertreibung. Nach längerer Abwesenheit wird einem so richtig bewusst, wie lang Schmottseiffen als Straßendorf doch ist.
Im ‚Zentrum‘ begrüßen uns die überlebensgroßen Figuren des Künstlers Milinski, sowie die Bauten der ‚Schlesischen Legende‘ auf dem Gelände der ehemaligen Schmiede.
An diesem Freitag Vormittag ist noch nicht viel los in Plawna, so wenden wir uns bald dem Bahnhofsgebäude zu, von dem in letzter Zeit bedeutende Veränderungen bekannt wurden.
Der Anblick im strahlenden Sonnenschein verschlägt uns fast den Atem. Das Haus ist von außen völlig durch Sandstrahl gereinigt und trägt tatsächlich die einst im Original befindliche Aufschrift: Schmottseiffen – Lähn. Die Umgebung ist neu gepflastert, alles ist sehr aufgeräumt, eine Wildblumenwiese schmückt den Vorplatz.
Erwartet werden wir schon von Herrn Marcjan Majer, mit dem der Vorsitzende der Heimatfreunde über den Bürgermeister von Liebenthal im Vorfeld Kontakt aufgenommen hatte. Herr Majer hat lange Zeit in Deutschland gearbeitet und spricht daher gut deutsch. Er ist ein örtlicher Unternehmer, der sich als eine Art Ortsvertreter in der Großgemeinde Lubomierc sehr für die Gemeinde Plawna einsetzt. Er veranstaltet für uns eine Führung durch das Gebäude und weist mit berechtigtem Stolz auf die beinahe unfassbare Arbeit der vielen Freiwilligen/Ehrenamtlichen hin, die diese Veränderungen ermöglicht haben.
Noch ist längst nicht alles erledigt, aber man sieht die große Linie. Dieser ehemalige Bahnhof wird nun zum ‚Haus der Gemeinde‘ und dient schon seit dem vergangenen Jahr als Versammlungsort für Jugendliche, Frauenvereine, Filmvorführungen, musikalische Darbietungen und mehr.
Kernstück ist der große Saal, in dem die meisten Veranstaltungen stattfinden. Die großen Fenster lassen viel Licht ein, an der Stirnseite befindet sich ein Großbildschirm. Eine Teeküche, WC und ein kleinerer Raum für Gruppentreffen von Jugendlichen oder anderen Vereinigungen ergänzen das Raumangebot.
Das Obergeschoss enthält weitere Räumlichkeiten, deren endgültige Bestimmung aber wohl noch nicht feststeht.
Auch der Keller ist vollständig geräumt und harrt neuer Bestimmungen. Deutlich sind die Spuren der Kohle aus vergangener Zeit zu erkennen, die trotz aller Bemühungen von der ursprünglichen Bestimmung zweier Räume zeugen.
In einem dieser Räume hat man einen Blick auf die technischen Anlagen aus der Vergangenheit des Bahnhofs (siehe Foto). Dies ist nun schon sehr stilisiert und fast verfremdend, aber ein gelungener Hinweis auf die Geschichte.
Im Gespräch ergeben sich interessante Aspekte:
Die äußere Neugestaltung nahm viele Stunden in Anspruch. Herr Majer ist selbst Inhaber einer Firma für Gartengestaltung und somit ein Fachmann auf diesem Gebiet, was man dem Ergebnis auch ansieht.
Er hat in den letzten Jahren versucht, so viele Mitstreiter zu finden und zu motivieren, wie möglich, ohne die eine solche Aufgabe überhaupt nicht zu leisten gewesen wäre.
Dies hat auch den Nebeneffekt eines neu erweckten Gemeindelebens, was diesseits und jenseits der Grenze im ländlichen Raum eigentlich eine negative Entwicklung aufweist.
Die historisch korrekte Wiederherstellung des Äußeren des Gebäudes, vor allem die deutsche Bezeichnung des Bahnhofs Schmottseiffen – Lähn, fand nicht ungeteilten Zuspruch in der Bevölkerung.
Noch immer bestehen in Teilen der Einwohnerschaft große Vorbehalte gegenüber solchen Bezeichnungen. Zeitweise war auch der Bahnhofsname verdeckt von einem polnischsprachigen Transparent Swietlica Wieska Plawna, was in deutscher Übersetzung etwa ‚Haus der Gemeinde Plawna‘ heißt.
Herr Majer wies aber darauf hin, dass es in Plawna mittlerweile eine Art Generationenwechsel gegeben hat. Neben den verständlichen Vorbehalten der älteren Generation gegenüber Deutschland und den Deutschen gibt es nun eine von der Vergangenheit eher unbelastete, die sich einer Verständigung geöffnet hat.
Ähnliches lässt sich ja auch von der deutschen Seite und konkret von den Heimatfreunden Schmottseiffen sagen.
Abschließend versicherten wir uns gegenseitig in dem Bemühen, den Blick auf die Zukunft zu richten, ohne die Vergangenheit zu verdrängen.
Die Generation der Nachgeborenen sollte für eine Atmosphäre der Versöhnung und eines friedlichen Miteinanders einstehen. Deshalb sprachen wir Herrn Majer unseren herzlichen Dank dafür aus, dass er uns so freundlich aufgenommen hat und sich mit seinem starken Engagement in diesem Sinne zwischen der Gemeinde Plawna und den Heimatfreunden Schmottseiffen als Vermittler einsetzt.
Im Bahnhofsgebäude soll auch auf die Geschichte hingewiesen werden. Ein Beispiel findet sich in der Abbildung der Fahrkarte aus vergangener Zeit. Hier wären die Initiatoren für Beiträge der Schmottseiffener dankbar; vielleicht findet sich ja in dem einen oder anderen Nachlass noch ein Dokument oder gar ein Gegenstand?
Sehr beeindruckt blieb für uns noch ein kurze Zeit für einen Besuch des Friedhofs. Die Kirche St. Thekla war leider verschlossen.
Zum Mittagessen ging es dann nach Löwenberg in die mittlerweile schon zur Traditionsgaststätte der Heimatfreunde gewordenen Alten Schmiede. Die schlesisch-polnischen Speisen kamen in hervorragender Qualität und großzügiger Portionierung auf den Tisch, so dass wir gestärkt wieder in unser Quartier ins Kloster Marienthal in Ostritz bei Görlitz zurückfahren konnten. Leider war nicht genug Zeit, weitere Sehenswürdigkeiten wie das Museum der Vertreibung oder die Schlesische Legende zu besichtigen. Bei dem schönen Weg wäre auch ein Aufstieg zum Kreuzweg lohnend gewesen; aber das kann ja bei einem nächsten Besuch noch nachgeholt werden.
Eine neue Generation von Schmottseiffenern – Einwohnern Plawnas – tritt nun in die Fußstapfen der Erlebnisgeneration. Dies geschieht auf beiden Seiten, so wie bei Schmottseiffen 2.0 initiiert, hat sich inzwischen in Plawna selbst schon seit einiger Zeit eine Menge getan. Mehr dazu unter Aktivitäten.
Aus zuverlässiger Quelle wird bekannt, dass Schmottseiffen vom Hochwasser verschont geblieben ist.
Auch wenn in unmittelbarer Nähe mehrere Ortschaften zum Teil stark betroffen waren, hat die Flut Schmottseiffen nicht erreicht.
Einige Bewohner von Schmottseiffen sammeln Sachspenden, um schnelle Hilfe zu leisten.
Wechsel im Bürgermeisteramt Hainfeld/Pfalz
Der langjährige Bürgermeister unserer Partnergemeinde in Hainfeld, Herr Wolfgang Schwarz hat nach Erreichen der Pensionsgrenze sein Amt als Ortsbürgermeister der bisherigen 1. Beigeordneten, Frau Ute Schweig, übergeben.
Der herzliche Dank der Heimatfreunde Schmottseiffen geht an den scheidenden Bürgermeister, der über viele Jahre immer aktiv und großzügig zum Volkstrauertag und zum Erhalt des Gedenksteins der Heimtfreunde auf dem Friedhof gesorgt hat. Er hat, was wir freudig begrüßen, auch weiterhin sein Mitwirken zugesagt.
Zu ihrem neuen Amt gratulieren die Heimatfreunde Frau Schweig ganz herzlich und hoffen auf eine weitere fruchtbare Zusammenarbeit. Das hat sie auch bestätigt, worüber wir sehr glücklich sind.
Veröffentlicht am
Hier erscheinen Berichte über Reisen nach Schmottseiffen. Zunächst einmal aus der jüngeren Vergangenheit, dann aber hoffentlich bald auch wieder aktuelle.
Auf Stippvisite in Schmottseiffen
Juli 2023
Die Sehnsucht war zu groß geworden, also stand der Entschluss fest: Eine Kurzreise von Berlin nach Schmottseiffen mit dem Auto.
Abfahrt kurz nach sechs in der Frühe, der Verkehr in der Ferienzeit Mitte Juli ist merklich geringer geworden, so dass die Fahrt zügig voranging.
Ein wenig bange sah ich der Autobahn nach einem kaum merklichen ‚Grenzübertritt‘ hinter Forst entgegen, befand sich vor wenigen Jahren dort noch ein Abschnitt, wie er nach der ursprünglichen Bauzeit der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts zu erwarten war.
Aber die Überraschung war freudig: Der Verkehr gleitet auf der zurzeit halb fertig gestellten Fahrbahn einspurig zügig dahin, allerdings bedrängt von ungeduldigen ‚Einheimischen‘, für die die Geschwindigkeitsbegrenzung wohl eher eine Empfehlung darstellt.
Bald ist die Abfahrt nach Bunzlau erreicht, dann geht es zügig über Löwenberg nach Schmottseiffen.
Die Fahrt durch die liebliche niederschlesische Landschaft lässt schon bald eine Art Urlaubsgefühl aufkommen; hier scheint der Klimawandel den Mischwald noch nicht so stark beeinträchtigt zu haben wie in den brandenburgischen Kiefernwäldern.
Dann endlich erscheint der Kirchturm von St. Thekla, kurz nach der Einfahrt ins Dorf die Begrüßung durch die an Disneyland erinnernden überlebensgroßen Figuren der Schlesischen Legende. Dazu wird noch an anderer Stelle zu berichten sein.
Neu ist der Supermarkt, der den kleinen Laden gegenüber vom Ruprecht-Bäcker verdrängt zu haben scheint.
Das Schwesternhaus steht auch noch, wenn auch die letzten Jahre wohl recht bewegt vergangen sind. Herr Hartel empfängt wie immer freundlich, er hat viel zu tun.
Zuerst einmal geht es zur Kirche und zum Friedhof. Man sieht dem Gebäude an, dass die letzte Renovierung schon ein paar Jahre her ist, der Anstrich blättert an vielen Stellen. Zum Glück ist das Haupttor geöffnet, dann aber ist der Innenraum durch eine Gittertür versperrt, so dass nur ein beschränkter Einblick möglich ist. Viel hat sich wohl nicht geändert seit dem letzten Besuch vor ein paar Jahren. Es wäre interessant zu erfahren, wie sich der Kirchbesuch in Schmottseiffen entwickelt hat.
Der Friedhof bietet den bekannten Anblick mit den bunten Plastikblumen, die so manches überdecken. Das Grab der Großeltern von Bischof Müller sieht noch immer ansehnlich aus, dagegen verfällt die Begräbnisstätte des Pfarrverwesers Toepsch immer mehr; ein Blick ins Innere kann einen nur erschauern lassen.
Auf dem Rückweg dann das erfreuliche Erlebnis dieser Stippvisite. Am Fuße des Wegs zur Kirche haben es sich zwei Frauen zur Aufgabe gemacht, den Sockel des Kruzifixes neu zu bemalen. Die Jüngere spricht deutsch und erklärt, dass sie und ihre 86jährige Mutter es nicht länger mit ansehen konnten, wie dieses christliche Symbol verfiele.
So kauften sie im Baumarkt Farben und Pinsel und machten sich ans Werk.
Mein nächstes Ziel ist der Bahnhof Schmottseiffen, von dessen wundersamer Verwandlung ich schon erfahren hatte. Tatsächlich ist die Überraschung groß, als ich das Gebäude in frischer, abgestrahlter Verfassung erblicke. Besonders erfreulich ist die deutschsprachige Beschriftung. Im Inneren ist nicht viel zu erkennen, die meisten Räume stehen noch leer; in einem befindet sich eine Tischtennisplatte. Man darf gespannt sein, wie die zukünftige Nutzung als Gemeindezentrum aussehen wird.
Mit meinem Klapprad breche ich dann auf dem schönen Radweg in Richtung Löwenberg zum Mittagessen auf. In Löwenberg hat sich auch nicht viel verändert; der Marktplatz ist ansehnlich wie immer, der Hauptverkehr verläuft ja längst um den Stadtkern herum, so dass eine angenehme Atmosphäre herrscht.
Schon bald nach meiner Rückkehr in Schmottseiffen trete ich dann die Heimreise an, die genauso unproblematisch verläuft wie die Hinreise.
Mein Entschluss steht fest: Bis zur nächsten Fahrt nach Schmottseiffen wird bestimmt nicht mehr so viel Zeit vergehen wie beim letzten Mal, dann aber hoffentlich mit ein paar Heimatfreunden.
Text und Fotos: Bernhard Lange
Schmottseiffen und das Riesengebirge August 2021 von Silke Shimazu (Enkelin von Herbert Hübner, Schmottseiffen Haus 19) Wiedersehen mit Schmottseiffen
August 2021 Was schenkt man einer begeisterten Familienforscherin mit Wurzeln in Schlesien zum runden Geburtstag? Eine Reise in die Heimat ihrer Ah-nen. Das haben sich meine Eltern und Mann Mark gedacht und mir, die seit unserer ersten Schlesienfahrt 2017 von nichts anderem mehr sprach damit einen Herzenswunsch erfüllt. Aufgrund der Pandemie hat sich das Wiedersehen mit der „Schläsing“ um ein Jahr nach hinten verschoben, aber umso grösser war die Freude, als es am 4. August 2021 für uns vier von Grevenbroich (NRW) aus endlich gen Osten ging. Die Fahrt führte uns einmal quer durch Deutschland. Nach einer kurzen Verschnaufs-pause in Leipzig erreichten wir via Görlitz und Greiffenberg unser Ziel: Opas Geburtsort Schmottseiffen. Der uns schon vertraute Kirchturm St. Theklas begrüsste uns und wir bezogen Quartier in Herrn Hartels beiden Bungalows. Beflügelt davon wieder zurück zu sein, waren wir schnell neuen Taten-drangs. Zuerst kehrten wir in unserem „Stammlokal“ im benachbarten Löwenberg ein, bevor Mark und ich noch einen Spaziergang durch Mit-tel-Schmottseiffen machten. Der abendliche Himmel bot dabei ein farbenprächtiges Wolkenspiel, das in mir nur einen Gedanken hervorrief: „Da freut sich jemand mit uns über unsere Rückkehr.“ Erschöpft, aber gespannt auf das, was kommen würde, fielen wir ins Bett.
Alte Spuren suchen & neue hinterlassen
August 2021 Der nächste Tag begann mit einer Wanderung auf den vor unserer Haus-türe liegenden Stationsberg. Vorbei an den von Familie Hoferichter ge-schaffenen Kreuzwegstationen gelangten wir nach oben. Von dort hatte ich gehofft, die ikonische Aufnahme Mittel-Schmottseiffens mit Schwesternhaus und Kirche nachzustellen, musste aber erkennen, dass die Sicht heute wegen zu dichter Bäume nicht mehr so frei ist, wie sie es zu Opas Zeiten gewesen sein muss. Bergab gelang es uns dann aber doch noch dank einer Lichtung beide Schmottseiffener Wahrzeichen festzuhalten
Vom Stationsberg machten wir uns auf den Weg ins Niederdorf. Hier liegt unweit des ehemaligen Bahnbeamtenhauses Nr. 14, umgeben von viel Wiese und in Richtung eines Hügels, das Grundstück, auf dem Opa (Jahrgang 1926) geboren und aufgewachsen ist. Ich sage bewusst Grundstück, denn sein Elternhaus, Haus 19, steht heute nicht mehr. 51 Trotzdem ist ein Besuch hier für uns jedes Mal ein Muss. Während wir vier Jahre zuvor Heimaterde und einen Mauerstein vom noch existieren-den Aussenkeller als Andenken mitgenommen hatten, haben wir dies-mal etwas dagelassen: eine Erinnerungstafel, die nun an einem Walnuss-baum hängend unserer Hübners gedenkt.
Natürlich in Absprache mit den heutigen Besitzern bei denen wir darauf-hin noch zu Kaffee und Gebäck eingeladen waren. Hinzukam ihre flies-send Englisch sprechende Tochter, die als Dolmetscherin agierte. Sie hätte ich auch gerne an unserer Seite gehabt, als wir uns später mit dem Schmottseiffener Pastor getroffen haben. Durch die moderne Tech-nik war die Verständigung mit ihm jedoch mittels einer Übersetzungs-app ebenfalls kein Problem. Schon im Vorfeld hatte er in den Kirchenbüchern St. Theklas erfolg-reich nach Hübner Einträgen für meine Forschung gesucht, so dass un-sere ganze Aufmerksamkeit dem Inneren der Kirche gelten konnte. Da-bei haben wir das nachgeholt, was wir beim letzten Mal versäumt hatten und sind zur Orgel emporgestiegen. Carl Friedrich Ferdinand Buckows drittes Werk ist etwas in die Jahre gekommen, aber die deutschen Bezeichnungen der Registerzüge sowie die Namensplakette von Umbauer und Orgelbaumeister Max Eichler ha-ben sich erhalten.
Weitere Spuren der deutschen Ortsvergangenheit gab es im örtlichen Museum, dem einstigen Schuhmacherhaus der Familie Dittrich in Ober-Schmottseiffen, zu entdecken. Darunter z.B. die Grabtafel der früheren Hausherrin Maria Theresia geb. Baumert, das Halsband von Kantor Rin-gelhanns Hund und die Namensschablonen für Landwirt Bruno Pauls Getreidesäcke. Nicht zu vergessen, die vielen Alltagsgegenstände. Bei der Vorstellung, dass einer davon einmal meiner Familie gehört haben könnte, erschien ein Löffel oder Kleiderbügel plötzlich in einem ganz anderen Licht.
Auge in Auge mit Rübezahl
August 2021 Bisher hatten wir sie immer nur im Vorbeifahren vom Auto aus bewun-dert: die eindrucksvollen Felsformationen am Strassenrand südlich von Löwenberg bekannt als Löwenberger Schweiz. Das sollte sich mit dem Wanderführer des Löwenberger Regionalvereins (Lwóweckie Towarzystwo Regionalne) in der Hand an diesem Tag än-dern. Vom Löwenberger Marktplatz kommend, erreichten wir über den Hospitalberg und die Ruinen des Boberhauses den in den Wald führen-den Wanderweg.
Ab jetzt galt es die Augen nach Spuren des sagenumwobenen Berggeists Rübezahl offenzuhalten von dem mir als Kind Opa oft erzählt hatte. Turm- und pilzartige Felsen regten unsere Fantasie an, doch sein „Herz“ in Form eines Steins, das hier zu finden sein soll, blieb uns verborgen.
Entschädigt wurden wir oben angekommen mit einer klaren Aussicht, die das Gebirge in der Ferne erahnen liess.
Nach einer wohlverdienten Stärkung wanderten wir weiter zum BuchWer mit dem Wanderweg vertraut ist, weiss, wo diese Begegnung statt-gefunden hat: in einer versteckten, über Treppenstufen zugänglichen Ni-sche, die auf den gegenüberliegenden Felsen verweisend die Inschrift „Zum Rübezahl“ trägt. Ein früher darüber angebrachtes Medaillon oder Ähnliches fehlt. Im Gegensatz dazu ist der Obelisk im Buchholz nicht ganz verschwun-den. Überreste seines Fundaments liegen verstreut und moosüberwach-sen auf dem Waldboden. Hier war all unsere Vorstellungskraft gefragt, um sie gedanklich wieder zu dem thronenden Objekt zusammenzufügen, das es einst war.
Genauso viel, wenn nicht noch mehr Fantasie verlangte uns der wenige Gehminuten entfernte Blücherplatz ab, wo seit 1814 fast jedes Jahr Ende August das über die Grenzen Löwenbergs bekannte Fest zu Ehren des die Stadt von den Franzosen befreienden Feldmarschalls abgehalten worden war. Von dem was den Festplatz samt seines Restaurationsge-bäudes mal ausgemacht hat, ist nicht mehr viel übrig. Blüchers Büste aus carrarischem Marmor von 1841 ist heute im Mu-seum im Löwenberger Rathaus zu sehen mit dessen Besuch wir den Tag ausklingen liessen.
Über den Dächern von Hirschberg
August 2021 Ein letzter Blick auf St. Thekla und das Schwesternhaus und schon war die Zeit in Schmottseiffen wieder vorbei. Grund traurig zu sein hatten wir aber nicht, denn schliesslich ging unsere Reise noch weiter: über Hirschberg ins Riesengebirge. In Hirschberg bummelten wir zu Akkordeonklängen eines Strassenmusi-kanten durch die malerische Altstadt und erkundeten ihre Sehenswürdig-keiten. Am „Ring“ wurde gerade eine Open-Air-Bühne aufgebaut für deren Aufführung man keine bessere Kulisse als das Rathaus und die bunten Bürgerhäuser hätte wählen können. Bunt, lebendig und geschichtsträchtig, so präsentierte sich uns die „Perle des Riesengebirges“. Mark, gebürtig aus Kalifornien, war besonders von den vielen histori-schen Gebäuden angetan, die es in dieser Anhäufung in seiner Heimat nicht gibt. Von einem davon, dem Burgtorturm, genossen wir die Sicht über die Stadt; die Bergwelt zum Greifen nah. Der Turm ist kostenfrei zu bestei-gen, aber Vorsicht, man muss schwindelfrei sein. Ist man es nicht, schickt man seinen Mann auf die oberste Aussichtsplattform zum Foto-grafieren (zwinker).
Liebe Nachkommen der Schmottseiffener Vorgängergeneration!
Vielleicht wundert sich mancher, in dieser Form angesprochen zu werden. Aber es ist mir ein Bedürfnis, eine Initiative zu ergreifen, deren Beweggründe in mir immer dringender werden.
Seit fast 10 Jahren bin ich Vorsitzender der Heimatfreunde Schmottseiffen. Zu diesem ‚ehrwürdigen‘ Posten bin ich mehr oder weniger zufällig nach dem Tod meines Vaters 2014 gekommen.
Vorher hat mich die geografische Herkunft meiner Eltern eigentlich nur am Rande interessiert. Schlesien war im Rahmen der Abkommen nach dem 2. Weltkrieg an Polen gefallen, letztlich auch in diesem Status von Deutschland anerkannt – und irgendwie weit weg.
Einmal sind mein Bruder und ich mit meinem Vater nach Schmottseiffen gereist, wo uns gleich das Auto gestohlen wurde, aber wir hatten das ziemlich verfallene Dorf mit den Überresten seines Vaterhauses gesehen.
Das Elternhaus unserer Mutter befand sich in einem guten Zustand; es war offensichtlich renoviert worden und von fleißigen Menschen bewohnt.
Dies ist irgendwie repräsentativ für den Zustand der schlesischen Dörfer; aber es hat sich viel getan. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands haben die neuen Bewohner nun wohl doch Vertrauen in den Status erlangt und richten sich jetzt dauerhaft ein.
Das Dorf ist eigentlich nichts Besonderes, wie überall in Europa gehen die jungen Menschen ihrer Berufstätigkeit lieber in den Städten nach. Geschäfte werden geschlossen, die Bahnlinie ist seit Jahrzehnten stillgelegt und in einen schönen Radweg nach Löwenberg umgewandelt worden. Der Bahnhof, der sich noch vor fünf Jahren in einem bejammernswerten Zustand befand, ist frisch renoviert, mit Sandstrahl zu neuem Glanz gekommen und soll bald der Gemeinde als Veranstaltungsort dienen.
Ich könnte hier noch Seiten schreiben, aber das würde den Rahmen dieses Briefes sprengen.
In den Jahren meiner Tätigkeit bei den Heimatfreunden bin ich auf viele liebe, nette Menschen getroffen, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind. Leider werden es immer weniger, und die Erinnerungen sind Ereignisse ihrer Kindheit. Wie oft habe ich – genauso wie viele Andere – mittlerweile bedauert, mich nicht intensiver mit der Herkunft und Geschichte meiner Vorfahren beschäftigt zu haben. Nun ist es für Vieles zu spät.
Dennoch bin ich der Meinung, dass die Vergangenheit unserer Vorfahren viel faszinierende Aspekte aufweist und dass es unbedingt notwendig ist, sich damit zu beschäftigen.
Schon bei meinem ersten Treffen der Heimatfreunde konnte ich feststellen, dass dort niemand dabei ist, der wieder in seine Heimat zurück will. Die Vertriebenen hatten nach ihrer Ankunft in den Westzonen und der Ostzone mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, fiel es den Einheimischen nach dem Krieg und der weitgehenden Zerstörung nicht leicht, auch noch ca. 12 Millionen Menschen bei sich aufzunehmen.
Aber gemeinsam hat es diese Generation geschafft, Deutschland zu führenden Wirtschaftsnation in Europa zu machen.
Wir als die Nachfolgegeneration haben gewiss nicht solche Ambitionen einer Restitution.
Es kann uns aber niemand verwehren, nach den Wurzeln unserer Vorfahren zu suchen, und den Ort aufzusuchen, aus dem wir letztlich stammen.
Mir schwebt nun eine unverbindliche Plattform vor, auf der in erster Linie Informationen gesammelt und ausgetauscht werden. Dazu gehören:
Suche nach Unterlagen in den eigenen Familienunterlagen über die Vorfahren
Austausch von Informationen über Schlesien/Schmottseiffen aus Beständen im eigenen/ererbten Hausstand
Reisen nach Schlesien
Unterstützung noch lebender Schmottseiffener bei der Erinnerungsarbeit
Veröffentlichung von Ergebnissen im Jahresheft der Heimatfreunde Schmottseiffen und dem Schlesischen Gebirgsboten vomGoldammerverlag
[ . . . ]
In der neueren Literatur finden sich immer mehr Beispiele, die das Interesse der Nachfolgegenerationen dokumentieren.
Ein populäres Beispiel: Christiane Hoffmann: Alles, was wir nicht erinnern: zu Fuß auf dem Fluchtweg meines Vaters. Beck C. H., 2022
Hier bieten sich auch Betätigungsfelder für die Geschichte Schmottseiffens an.
Vielleicht tun sich ja noch Verbindungen zur Geschichte unserer Vorfahren aus Schmottseiffen auf.
Für mich wäre es besonders wichtig, endlich auch mit moderneren Kommunikationsmitteln zu arbeiten; zwar sind Briefe, Fotos und Telefongespräche ganz nett, aber für eine fundierte Arbeit doch zuweilen recht mühsam.
Zunächst wäre ich glücklich, Rückmeldungen in welcher Form auch immer, zu erhalten, vielleicht auch eigene Vorschläge und Ideen. Welche Punkte sind von Interesse, welche eher weniger gefragt? Mir ist klar, dass diese Thematik so manchem vielleicht auch weiterhin fremd ist, aber auch das muss ja wohl ohne Groll akzeptiert werden.
Hier noch zwei Quellen, die ich für brauchbar halte:
Das zweite Buch ist stark ermäßigt bei der Bundeszentrale für politische Aufklärung zu erhalten, wie schon im link zu erkennen.
Berlin, im Februar 2024
Bernhard Lange
Newsletter # 1 vom 4. April 2024
Liebe Heimatfreunde!
Leider hat es ein wenig gedauert, bis ich zu diesem Newsletter gekommen bin, aber es lagen so viele andere Dinge an, dass ich nicht eher dazu gekommen bin. Ich hoffe, demnächst schneller und vielleicht auch regelmäßiger zu werden, euch auf dem Laufenden zu halten.
Im Moment sieht es so aus, als wären wir zehn Mitglieder1. Dies scheint erst einmal wenig, ist aber doch recht erfreulich, zumal auch positive (na klar!) und konstruktive Meldungen dabei waren. Dafür schon jetzt herzlichen Dank!
Vielleicht könnten sich die einzelnen Teilnehmer in ein paar Sätzen kurz vorstellen, was das Ganze persönlicher machen würde; aber das ist nur ein Vorschlag, keine Verpflichtung.
Zur technischen Seite des Unternehmens:
Ich bin mir immer noch nicht schlüssig, in welcher Form die Aktivitäten unseres Kreises erscheinen sollten. Eine Website erscheint erst einmal verlockend, birgt aber diverse Schwierigkeiten in sich. Sie erscheint mir aber immer noch als das probateste Mittel. Hieran werde ich verstärkt arbeiten.
Ein blog ist vielleicht eine einfach zu handhabende Möglichkeit, aber letztlich vielleicht nicht ganz angemessen und ausreichend.
Vielleicht gibt es ja zündende Ideen von eurer Seite.
Von den Heimatfreunden Schmottseiffen gibt es folgende Neuigkeiten:
1. Das Regionaltreffen im Umkreis Berlins findet traditionell am ersten Freitag im Juni, also am 7. Juni 2024, in Nauen statt.
2. Das Treffen in Westdeutschland ist nach der Corona-Pause nun doch wieder in der Rübezahlbaude in Lethmate gelandet. Alle Versuche, diesmal ins Haus Schlesien zu gehen, scheiterten an terminlichen und räumlichen Schwierigkeiten. Der Termin ist Sonnabend/Samstag, d. 21. September 2024.
Beide Daten werden im Schlesischen Gebirgsboten veröffentlicht. Selbstverständlich seid ihr herzlich eingeladen, einige aus unserem Kreis sind als Fahrer/Betreuer sowieso dabei.
Das wär’s erstmal in aller Kürze.
Demnächst hoffentlich mehr.
Herzliche, heimatliche Grüße
Bernhard
1 Ich verwende nur die maskuline Form wegen der besseren Lesbarkeit, schließe aber sämtliche Geschlechtszugehörigkeiten mit ein.
Newsletter # 2 vom 5. Mai 2024
Liebe Heimatfreunde!
Erneut in dieser Form, also als newsletter, wende ich mich an Euch.
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich noch nicht dazu gekommen bin, eine eigenständige homepage zu erstellen, aber der Gedanke ist da und wird hoffentlich bald Wirklichkeit werden.
Dafür kann ich aber den Vorstellungsartikel meines Bruders anfügen, vielen Dank, lieber Manfred!
In meinem letzten Brief hatte ich ja schon die Termine für die Treffen der Heimatfreunde in Nauen und in Iserlohn (Rübezahlbaude) genannt. Ein weiteres Ereignis findet im November am Volkstrauertag in Hainfeld/Pfalz (17.11.24) statt.
Einige von Euch kennen den Anlass bereits aus eigenem Erleben. Ende der 80er Jahre begann fast zufällig eine herzliche Freundschaft von Hainfeldern mit den Heimatfreunden. Auf dem dortigen Friedhof befindet sich das Grab des letzten Pfarrers von Schmottseiffen, Herrn Prälat Hemmer, der die unglaubliche Anzahl von 40 Jahren die Pfarrstelle inne hatte. Kurz nach der Vertreibung verstarb er in seiner Heimat mit über 80 Jahren.
Bei einem Besuch einiger Heimatfreunde auf dem Friedhof in Hainfeld kam man miteinander ins Gespräch, und so entwickelte sich eine bis heute lebendige Freundschaft.
Der Vater des jetzigen Bürgermeisters Schwarz war Steinmetz und schuf den Gedenkstein der Schmottseiffener auf dem Friedhof.
Nach der Gedenkfeier in der Trauerhalle des Friedhofs, die von der Gemeinde als Veranstaltung des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge https://www.volksbund.de/ gestaltet wird. Am Stein der Schmottseiffener entzünden wir für jeden Verstorbenen des vergangenen Jahres eine Kerze. Anschließend besuchen wir das nur wenige Schritte entfernte Grab des Pfarrers Hemmer und legen auch dort ein Gebinde nieder.
Das Mittagessen findet in einem örtlichen Gasthaus statt; nur wenig später lädt die Gemeinde zu einer üppigen Kaffeetafel im Gemeindesaal ein, wo wir in gemütlicher Runde den Tag ausklingen lassen. Wir sind jedes Mal tief gerührt von der Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Hainfelder. Zu Beginn dieser Treffen lag die Teilnehmerzahl im oberen zweistelligen Bereich, jetzt sind wir nur noch wenige. Im letzten Jahr war kein gebürtiger Schmottseiffener mehr dabei.
Deshalb fände ich es nur belebend, wenn wir als Nachfolgegeneration in die Fußstapfen unserer Vorfahren treten könnten. Ich hänge das Programm des letzten Jahres an. Eine Teilnahme über alle Tage ist nicht verpflichtend. Nach alter Tradition übernachten wir in dem bekannten Weinort Rhodt, nur 2 km von Hainfeld entfernt, im Weingut Waldkirch. https://www.hotel-waldkirch.de/ Dort könnten wir abends auch in der Weinstube ein gemütliches Beisammensein halten, uns gegenseitig noch besser persönlich kennenlernen und Ideen für neue Aktivitäten sammeln könnten. Hans-Günter, Konrad und Roger kennen das Ganze ja schon und könnten aus eigener Erfahrung berichten.
Ich würde mich über zunächst unverbindliche Zusagen freuen; irgendwann müssten wir uns dann aber auch anmelden und die Unterkünfte buchen.
Dies wär’s erstmal für heute. Über Rückmeldungen mit Anregungen und Kritik freue ich mich immer.
Herzliche, heimatliche Grüße
Bernhard
Berlin, 15. September 2024
Newsletter # 3
Liebe Heimatfreunde!
Im Moment scheint in Schmottseiffen ‚Land unter‘ zu sein, gestern noch wurden die Bürger dazu aufgefordert, sich Sandsäcke abzuholen, damit sie ihre Häuser gegen die Fluten des Hochwassers rüsten können. Hoffen wir mit den Einwohnern, dass alles nicht so schlimm kommt wie teilweise vorhergesagt.
Inzwischen ist es mir gelungen, erste Kontakte zu ‚offiziellen‘ Stellen in Schmottseiffen zu knüpfen.
Vor ein paar Wochen habe ich mir aus dem Internet die E-Mail-Adresse des Bürgermeisters von Liebenthal [Lubomierz] herausgesucht und ihm eine Nachricht um Bitte zur Kontaktaufnahme geschickt.1 Plawna (Schmottseiffen) gehört verwaltungstechnisch zu Lubomierz.
Eine ganze Weile tat sich nichts, bis plötzlich eine Nachricht mit der Bitte um Übersendung meiner Telefonnummer ankam. Nur kurze Zeit später erhielt ich einen Anruf von einem Mann aus Geppersdorf (liegt kurz vor Liebenthal aus Richtung Schmottseiffen), der auch in Schmottseiffen ein Haus hat (so jedenfalls habe ich das verstanden). Er hat jahrelang in Deutschland gelebt und gearbeitet und spricht daher gut Deutsch.
Der Bürgermeister hat ihn offensichtlich beauftragt, den Kontakt herzustellen.
Zu meiner Überraschung teilte er mir mit, dass die jetzige Generation sehr an der Geschichte des Dorfes interessiert sei, selbst auch Postkarten und Dokumente sammele. Von der Generation der ursprünglich nach Niederschlesien angekommenen seien nur noch wenige am Leben. Das deckt sich ja auch mit der Situation der Heimatfreunde.
Hier sehe ich einen fruchtbaren Ansatz für uns mit Schmottseiffen 2.0; das ist der ursprüngliche Gedanke, endlich die leidvolle Geschichte hinter uns zu lassen, ohne sie zu vergessen, und einen neuen Ansatz für ein friedliches Zusammenleben zu finden.
Da liegt noch eine Menge Arbeit vor uns, aber das werden wir schon wippen.
Inzwischen war ich auch zu einem Kurzbesuch in Hainfeld/Pfalz beim Ehepaar Husenbeth, die beide im Moment gesundheitlich sehr angeschlagen sind. In Hainfeld nehmen wir jedes Jahr an der Veranstaltung der Gemeinde zum Volkstrauertag teil. Herr Dr. Husenbeth hat als Diakon die geistliche Schirmherrschaft inne und ist ein starkes Bindeglied zwischen der Gemeinde Hainfeld und den Heimatfreunden Schmottseiffen.
Hainfeld hat eine neue Bürgermeisterin, Frau Ute Schweig, die die Nachfolge von Herrn Wolfgang Schwarz angetreten hat. Mit ihr konnte ich nur kurz telefonisch sprechen; sie hat mir aber versichert, dass der Ablauf des Volkstrauertags (17. November) in traditioneller Weise stattfinden wird.
Auch Herr (Alt-) Bürgermeister Schwarz wird wieder dabei sein.
Wir reisen ja immer schon am Freitag an, da der Gottesdienst in St. Barbara alternierend Samstag oder Sonntag gehalten wird. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, wäre es schön, wenn wir uns bei dieser Gelegenheit zumindest schon am Samstagabend treffen könnten. Gerne können wir Einzelheiten auch telefonisch besprechen.
Damit will ich für heute schließen, so bald es Neuigkeiten gibt, werde ich mich melden.
Mit heimatlichen Grüßen,
Bernhard
Labt g’sund!
1 Ich habe mit Absicht nicht die deutsche Sprache benutzt, sondern Englisch und mit Hilfe von Google Übersetzer auch Polnisch benutzt.
Persönliche Vorstellung von Silke Shimazu (geb. Hübner)
Hallo zusammen,
ich freue mich sehr über die von Bernhard ins Leben gerufene Initiative Schmottseiffen 2.0 und möchte hiermit seinem Vorschlag aus dem Newsletter sich kurz vorzustellen nachkommen.
Einige von Euch kennen mich bereits durch privaten Kontakt und/oder meine Beiträge im Jahresheft der Heimatfreunde Schmottseiffen und Schlesischen Gebirgsboten (früher Löwenberger Heimatgrüsse).
Mein Name ist Silke (Jahrgang 1980) und ich bin die Enkelin von Herbert Hübner (Schmottseiffen Haus 19). Schon seit meiner Kindheit interessiere ich mich für die schlesische Heimat meines Opas.
Was einst mit einer Begeisterung für Opas alte Fotos begann, hat sich über die Jahre zu einer glühenden Passion für unsere Familiengeschichte entwickelt, die mich bisher gleich 2x von San Diego nach Schmottseiffen geführt hat.
Das dort 2017 und 2021 Erlebte habe ich je in einem Reisebericht festgehalten. Bei Interesse schicke ich Euch die Artikel gerne zu. Auch sonst freue ich mich auf einen hoffentlich regen Austausch mit Euch. Dabei kann ich vielleicht der/dem ein oder anderen mit Dokumenten, Büchern und Postkarten aus meinem stetig wachsenden Schmottseiffen-Archiv behilflich sein.
Ich hänge einige Familienfotos sowie eine Übersicht über meine Schmottseiffen-Wurzeln an. Möglicherweise erkennt ja jemand eine Parallele zu seinem Stammbaum.
Herzliche, heimatliche Grüsse,
Silke (Mitglied der Heimatfreunde seit 2016)
Silke Shimazu
9335 Hillery Drive #15306
San Diego, CA 92126
Persönliche Vorstellung von Manfred Lange
08. April 2024
Liebe Schmottseiffen-Freunde,
dem Beispiel Silkes folgend (ich gehe davon aus, dass wir uns mit Vornamen ansprechen), möchte auch ich mich kurz vorstellen.
Zunächst aber auch von meiner Seite Gratulation und herzlichen Dank an Bernhard für die Schmottseifen 2.0 Initiative. Ich halte dies für eine sehr gute Idee!
Zu mir selbst: als jüngerer Bruder von Bernhard beobachte ich schon seit längerer Zeit die Aktivitäten der Heimatfreunde Schmottseiffen. Vor wenigen Jahren bin ich dann Mitglied geworden und trete damit in die „Fußstapfen“ meiner Eltern Charlotte und Gerhard Lange, beide aus Schmottseiffen gebürtig, die über eine lange Zeit Mitglieder waren.
Ich selbst habe keine direkten Verbindungen zu Schmottseifen. Da stellt sich mir natürlich doch die Frage nach der Sinnhaftigkeit und „Legitimität“ einer Mitgliedschaft in einem Verein eines Ortes, der mir selbst nie Heimat war? Ich denke, es gibt aus meiner Sicht und für mich persönlich (zumindest) drei Antworten auf diese Frage:
Mit der Mitgliedschaft bei den Schmottseiffener Heimatfreunden möchte ich, soweit mir dies möglich ist, das Andenken meiner Eltern an ihre Heimat wachhalten.
Auch wenn ich selbst, wie gesagt, keine direkte Beziehung zu Schmottseifen habe halte ich es für sinnvoll und erstrebenswert, das geschichtliche und kulturelle Erbe Schmottseiffens zu erhalten.
Schließlich möchte ich mit meiner Mitgliedschaft bei den Heimatfreunden auch einen kleinen Betrag dazu leisten, das Verständnis zu den heute in Schmottseifen lebenden Menschen zu pflegen und aufrecht zu erhalten.
Ich bin gespannt auf die nächsten Schritte von Schmottseifen 2.0 und freue mich auf einen lebendigen Austausch mit Euch.
In diesem Sinne beste Grüße aus dem frühsommerlichen Nicosia, Zypern,
Der Gedenkstein der Heimatfreunde auf dem Hainfelder Friedhof
Das Treffen der Heimatfreunde Schmottseiffen mit der Partnergemeinde Hainfeld findet statt am diesjährigen Volkstrauertag, Sonntag, d. 17. November, 2024.
Nähere Einzelheiten folgen in Kürze.
Auf dem Friedhof in Hainfeld/Pfalz befindet sich das Grab des letzten deutschen Pfarrers von Schmottseiffen. Er starb hier wenige Wochen nach seiner Ankunft in Hainfeld nach der Vertreibung aus seiner Wirkungsstätte St. Thekla, wo er 40 Jahre als Seelsorger tätig war. Die Heimatfreunde legen jedes Jahr am Volkstrauertag eine Schale oder einen Kranz an seinem Grab nieder.