Schmottseiffen und das Riesengebirge August 2021 von Silke Shimazu (Enkelin von Herbert Hübner, Schmottseiffen Haus 19)

Fortsetzung (Teil 1 )

Zum Geburtstag auf die Schneekoppe
8. August 2021
„Er hat uns vom Himmel aus zugesehen“, so mein Vater. Gemeint war Grossonkel Alfred, der 87 Sommer vor uns mit einer Gruppe anderer Kinder der Schmottseiffener Niederdorfschule und Lehrer Emil Meissner die Schneekoppe erklommen hatte (siehe Foto Löwenberger Heimatgrüsse Mai 1988 Seite 12).
Die Route, die sie damals über den Melzergrund hinaufgeführt hatte, haben wir auf dem Rückweg genommen. Rauf ging es für uns auf dem direkt vor unserem Hotel im Stadtteil Wolfshau beginnenden Wanderpfad.
Dieser scheint weniger bekannt zu sein, denn für eine Weile waren es nur wir vier und die Natur. Herrlich!
Gleich zu Anfang mussten wir eine Strömung durchqueren, was wir aber alle ohne nass zu werden gemeistert haben.
Fortan ging es sprichwörtlich über Stock und Stein. Nur gut, dass wir uns bei den Wanderungen die Tage zuvor bereits warmgelaufen hatten.
Auf einmal wurden wir aus unserer Einsamkeit gerissen. Am Wegesrand eine gut getarnte, fette Kröte. Nur eine Kröte oder war es gar Rübezahl, der ihre Gestalt angenommen hatte?
Jedenfalls liessen wir uns nicht vom Weg abbringen und gelangten bald an den tschechischen Grenzübergang am Eulenpass.

Grenzübergang am Eulenpass, Schneekoppe

An einem Picknicktisch der nahen Jelenka-Baude (deutsch Emmaquellenbaude) machten wir zwischen polnischen und tschechischen Stimmen Rast. Ein Wegweiser verriet: noch 3,3 km bis zur Schneekoppe!
Beim Näherkommen sah es zwischenzeitlich von der Schwarzen Koppe mal so aus, als würde sich der Himmel über der „Aalen Gaake“ zuziehen. Doch Petrus meinte es gut mit uns. Als wir den Jubiläumsweg hochstiegen, schob er den Regen weg. So wie es sich gehört, wenn ein Geburtstagskind im Anmarsch ist, das sich in 1603 Metern Höhe am Panorama erfreuen möchte. Ein Geschenk, das buchstäblich nicht zu toppen ist.

Wetterstation Schneekoppe
Aussicht Schneekoppe


Eine Landschaft wie in Kanada & eine Ikone aus Norwegen
9. August 2021
Nein, wir haben an diesem Tag nicht die müden Füsse hochgelegt. Stattdessen haben wir uns noch mal die Wanderschuhe angezogen.
Als „eine Landschaft wie in Kanada“ hatte ein hoteleigener Bergführer die Gegend rundum den Kleinen Teich angepriesen und das wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Ich kenne Kanada bisher zwar nur von Bildern; was wir aber am Kleinen Teich sahen, kam meiner Vorstellung davon sehr nahe: glasklares Wasser und mächtige Berge vereint in wildromantischer Natur.

Teichbaude im Riesengebirge

Eine Beschreibung, wie sie auch auf Norwegen, der ursprünglichen Heimat der auf unserem Weg liegenden Holzstabkirche Wang passen könnte.

Kirche Wang

Seit 1844 hat sie ihren Platz unterhalb der Schneekoppe, aber fast wäre es anders gekommen und sie hätte auf der Pfaueninsel in Berlin ein neues Zuhause gefunden.
Unvorstellbar, ist sie doch aus Brückenberg nicht wegzudenken. Ihre Popularität dürfte mit ein Grund dafür sein, warum der angliedernde Eingang zum Nationalpark Riesengebirge belebter ist, als an anderen Stellen.
Tipp: Wer wie wir mögliche Schlangen an den Kassen umgehen möchte, kauft seine Tickets am besten vorab auf der Internetseite des Nationalparks

Inspiration Riesengebirge
10. August 2021
Donner, Rauschen! Aus 13 Metern stürzt das Wasser hinab in die Tiefe und macht ihn damit zum zweithöchsten Wasserfall des Riesengebirges. Die Rede ist vom Kochelfall, der uns am Tag vor unserer Abreise nach Petersdorf führte.
Bei einem Spaziergang entlang des gleichnamigen Flusses ist er leicht zu erreichen, wodurch er zahlreiche Besucher anzieht.
Blendet man aber alle Menschen aus, ist es ein paradiesischer Ort, der verdeutlicht, warum so viele Künstler im Riesengebirge Inspiration fanden.

Kochelfall

Wie Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann dessen Haus, Villa Wiesenstein, in Agnetendorf wir im Anschluss besichtigten.

Villa Wiesenstein Agnetendorf

So beeindruckend es mit seinen Türmchen und den durch die Bäume blitzenden, roten Dachziegeln von aussen ist, übertrifft sein Inneres alles. Allem voran die Empfangshalle an deren Sternenhimmel und bunten Wandmalereien ich mich nicht sattsehen konnte.
Dargestellt sind von Maler Johannes Avenarius Szenen aus Hauptmanns Leben und Werken unter die sich Blumen aus dem Riesengebirge mischen.

Empfangshalle Villa Wiesenstein

Auf seinem täglichen „Produktivspaziergang“ durch das selbige sammelte Hauptmann in einem Notizbuch Ideen und Reflexionen, die er danach im „Laboratorium“, wie er das Arbeitszimmer im ersten Stock nannte, seinem Sekretär diktierte. Verbleibende Zeugen dieses Rituals sind eine Schreibmaschine und ein grosser Schreibtisch. Dahinter ebenso grosse Fenster mit Ausblick in die ihn inspirierende Natur.

Gerhart Hauptmanns Arbeitszimmer in der Villa Wiesenstein

Abschied von Schlesien
11. August 2021
„Ich bin nur so traurig, weil es so schön war.“ Das sagte ich mir beim Blick auf das heutige Zgorzelec. Wir hatten am Morgen Krummhübel verlassen und standen jetzt am Neisseufer in Görlitz. Nach einer ereignisreichen Woche hiess es Abschied nehmen von Opas Heimat Schlesien, die ja auch irgendwo unsere ist.

Blick von Görlitz auf das heutige Zgorzelec

Wir waren noch in Görlitz, da machten wir beim Mittagessen im Schatten des „Dicken Turms“ bereits Pläne für unsere Rückkehr.
Bis es so weit ist, werden wir von den Erinnerungen an die 8 Tage im August zehren und auch darüber hinaus an jedem meiner Geburtstage an diesen einen ganz besonderen auf der Schneekoppe zurückdenken.
Wenn Sie bis hierher gelesen haben, bedanke ich mich für Ihre Aufmerksamkeit und die Gelegenheit die Reise beim Schreiben noch einmal erlebt zu haben.
Bei Rückfragen und/oder Informationen zu Familie Hübner (Schmottseiffen Haus 19) scheuen Sie sich bitte nicht, mich zu kontaktieren.
Email: huebner_silkesf@yahoo.com





Auf Stippvisite in Schmottseiffen

Juli 2023

Die Sehnsucht war zu groß geworden, also stand der Entschluss fest: Eine Kurzreise von Berlin nach Schmottseiffen mit dem Auto.

Abfahrt kurz nach sechs in der Frühe, der Verkehr in der Ferienzeit Mitte Juli ist merklich geringer geworden, so dass die Fahrt zügig voranging.

Ein wenig bange sah ich der Autobahn nach einem kaum merklichen ‚Grenzübertritt‘ hinter Forst entgegen, befand sich vor wenigen Jahren dort noch ein Abschnitt, wie er nach der ursprünglichen Bauzeit der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts zu erwarten war.

Aber die Überraschung war freudig: Der Verkehr gleitet auf der zurzeit halb fertig gestellten Fahrbahn einspurig zügig dahin, allerdings bedrängt von ungeduldigen ‚Einheimischen‘, für die die Geschwindigkeitsbegrenzung wohl eher eine Empfehlung darstellt.

Löwenberg: Bunzlauer Tor

Bald ist die Abfahrt nach Bunzlau erreicht, dann geht es zügig über Löwenberg nach Schmottseiffen.

Die Fahrt durch die liebliche niederschlesische Landschaft lässt schon bald eine Art Urlaubsgefühl aufkommen; hier scheint der Klimawandel den Mischwald noch nicht so stark beeinträchtigt zu haben wie in den brandenburgischen Kiefernwäldern.

Dann endlich erscheint der Kirchturm von St. Thekla, kurz nach der Einfahrt ins Dorf die Begrüßung durch die an Disneyland erinnernden überlebensgroßen Figuren der Schlesischen Legende. Dazu wird noch an anderer Stelle zu berichten sein.

Neu ist der Supermarkt, der den kleinen Laden gegenüber vom Ruprecht-Bäcker verdrängt zu haben scheint.

Das Schwesternhaus steht auch noch, wenn auch die letzten Jahre wohl recht bewegt vergangen sind. Herr Hartel empfängt wie immer freundlich, er hat viel zu tun.

Zuerst einmal geht es zur Kirche und zum Friedhof. Man sieht dem Gebäude an, dass die letzte Renovierung schon ein paar Jahre her ist, der Anstrich blättert an vielen Stellen. Zum Glück ist das Haupttor geöffnet, dann aber ist der Innenraum durch eine Gittertür versperrt, so dass nur ein beschränkter Einblick möglich ist. Viel hat sich wohl nicht geändert seit dem letzten Besuch vor ein paar Jahren. Es wäre interessant zu erfahren, wie sich der Kirchbesuch in Schmottseiffen entwickelt hat.

Der Friedhof bietet den bekannten Anblick mit den bunten Plastikblumen, die so manches überdecken. Das Grab der Großeltern von Bischof Müller sieht noch immer ansehnlich aus, dagegen verfällt die Begräbnisstätte des Pfarrverwesers Toepsch immer mehr; ein Blick ins Innere kann einen nur erschauern lassen.

Auf dem Rückweg dann das erfreuliche Erlebnis dieser Stippvisite. Am Fuße des Wegs zur Kirche haben es sich zwei Frauen zur Aufgabe gemacht, den Sockel des Kruzifixes neu zu bemalen. Die Jüngere spricht deutsch und erklärt, dass sie und ihre 86jährige Mutter es nicht länger mit ansehen konnten, wie dieses christliche Symbol verfiele.

So kauften sie im Baumarkt Farben und Pinsel und machten sich ans Werk.

Mein nächstes Ziel ist der Bahnhof Schmottseiffen, von dessen wundersamer Verwandlung ich schon erfahren hatte. Tatsächlich ist die Überraschung groß, als ich das Gebäude in frischer, abgestrahlter Verfassung erblicke. Besonders erfreulich ist die deutschsprachige Beschriftung. Im Inneren ist  nicht viel zu erkennen, die meisten Räume stehen noch leer; in einem befindet sich eine Tischtennisplatte. Man darf gespannt sein, wie die zukünftige Nutzung als Gemeindezentrum aussehen wird.

Mit meinem Klapprad breche ich dann auf dem schönen Radweg in Richtung Löwenberg zum Mittagessen auf. In Löwenberg hat sich auch nicht viel verändert; der Marktplatz ist ansehnlich wie immer, der Hauptverkehr verläuft ja längst um den Stadtkern herum, so dass eine angenehme Atmosphäre herrscht.

Schon bald nach meiner Rückkehr in Schmottseiffen trete ich dann die Heimreise an, die genauso unproblematisch verläuft wie die Hinreise.

Mein Entschluss steht fest: Bis zur nächsten Fahrt nach Schmottseiffen wird bestimmt nicht mehr so viel Zeit vergehen wie beim letzten Mal, dann aber hoffentlich mit ein paar Heimatfreunden.

                                                                                                        Text und Fotos: Bernhard Lange

  1. August 2021
    Was schenkt man einer begeisterten Familienforscherin mit Wurzeln in Schlesien zum runden Geburtstag? Eine Reise in die Heimat ihrer Ahnen. Das haben sich meine Eltern und Mann Mark gedacht und mir, die seit unserer ersten Schlesienfahrt 2017 von nichts anderem mehr sprach damit einen Herzenswunsch erfüllt. Aufgrund der Pandemie hat sich das Wiedersehen mit der „Schläsing“ um ein Jahr nach hinten verschoben, aber umso grösser war die Freude, als es am 4. August 2021 für uns vier von Grevenbroich (NRW) aus endlich gen Osten ging. Die Fahrt führte uns einmal quer durch Deutschland. Nach einer kurzen Verschnaufspause in Leipzig erreichten wir via Görlitz und Greiffenberg unser Ziel: Opas Geburtsort Schmottseiffen.
    Der uns schon vertraute Kirchturm St. Theklas begrüsste uns und wir bezogen Quartier in Herrn Hartels beiden Bungalows.
    Beflügelt davon wieder zurück zu sein, waren wir schnell neuen Tatendrangs. Zuerst kehrten wir in unserem „Stammlokal“ im benachbarten Löwenberg ein, bevor Mark und ich noch einen Spaziergang durch Mittel-Schmottseiffen machten.
    Der abendliche Himmel bot dabei ein farbenprächtiges Wolkenspiel, das in mir nur einen Gedanken hervorrief: „Da freut sich jemand mit uns über unsere Rückkehr.“
    Erschöpft, aber gespannt auf das, was kommen würde, fielen wir ins Bett.

Alte Spuren suchen & neue hinterlassen

  1. August 2021
    Der nächste Tag begann mit einer Wanderung auf den vor unserer Haustüre liegenden Stationsberg. Vorbei an den von Familie Hoferichter geschaffenen Kreuzwegstationen gelangten wir nach oben. Von dort hatte ich gehofft, die ikonische Aufnahme Mittel-Schmottseiffens mit Schwesternhaus und Kirche nachzustellen, musste aber erkennen, dass die Sicht heute wegen zu dichter Bäume nicht mehr so frei ist, wie sie es zu Opas Zeiten gewesen sein muss. Bergab gelang es uns dann aber doch noch dank einer Lichtung beide Schmottseiffener Wahrzeichen festzuhalten

Vom Stationsberg machten wir uns auf den Weg ins Niederdorf. Hier liegt unweit des ehemaligen Bahnbeamtenhauses Nr. 14, umgeben von viel Wiese und in Richtung eines Hügels, das Grundstück, auf dem Opa (Jahrgang 1926) geboren und aufgewachsen ist. Ich sage bewusst Grundstück, denn sein Elternhaus, Haus 19, steht heute nicht mehr.
Trotzdem ist ein Besuch hier für uns jedes Mal ein Muss. Während wir vier Jahre zuvor Heimaterde und einen Mauerstein vom noch existierenden Aussenkeller als Andenken mitgenommen hatten, haben wir diesmal etwas dagelassen: eine Erinnerungstafel, die nun an einem Walnussbaum hängend unserer Hübners gedenkt.

Natürlich in Absprache mit den heutigen Besitzern bei denen wir darauf-hin noch zu Kaffee und Gebäck eingeladen waren. Hinzukam ihre flies-send Englisch sprechende Tochter, die als Dolmetscherin agierte.
Sie hätte ich auch gerne an unserer Seite gehabt, als wir uns später mit dem Schmottseiffener Pastor getroffen haben. Durch die moderne Tech-nik war die Verständigung mit ihm jedoch mittels einer Übersetzungs-app ebenfalls kein Problem.
Schon im Vorfeld hatte er in den Kirchenbüchern St. Theklas erfolg-reich nach Hübner Einträgen für meine Forschung gesucht, so dass un-sere ganze Aufmerksamkeit dem Inneren der Kirche gelten konnte. Da-bei haben wir das nachgeholt, was wir beim letzten Mal versäumt hatten und sind zur Orgel emporgestiegen.
Carl Friedrich Ferdinand Buckows drittes Werk ist etwas in die Jahre gekommen, aber die deutschen Bezeichnungen der Registerzüge sowie die Namensplakette von Umbauer und Orgelbaumeister Max Eichler ha-ben sich erhalten.

Weitere Spuren der deutschen Ortsvergangenheit gab es im örtlichen Museum, dem einstigen Schuhmacherhaus der Familie Dittrich in Ober-Schmottseiffen, zu entdecken. Darunter z.B. die Grabtafel der früheren Hausherrin Maria Theresia geb. Baumert, das Halsband von Kantor Rin-gelhanns Hund und die Namensschablonen für Landwirt Bruno Pauls Getreidesäcke. Nicht zu vergessen, die vielen Alltagsgegenstände. Bei der Vorstellung, dass einer davon einmal meiner Familie gehört haben könnte, erschien ein Löffel oder Kleiderbügel plötzlich in einem ganz anderen Licht.

Auge in Auge mit Rübezahl

  1. August 2021
    Bisher hatten wir sie immer nur im Vorbeifahren vom Auto aus bewun-dert: die eindrucksvollen Felsformationen am Strassenrand südlich von Löwenberg bekannt als Löwenberger Schweiz.
    Das sollte sich mit dem Wanderführer des Löwenberger Regionalvereins (Lwóweckie Towarzystwo Regionalne) in der Hand an diesem Tag än-dern. Vom Löwenberger Marktplatz kommend, erreichten wir über den Hospitalberg und die Ruinen des Boberhauses den in den Wald führen-den Wanderweg.

Ab jetzt galt es die Augen nach Spuren des sagenumwobenen Berggeists Rübezahl offenzuhalten von dem mir als Kind Opa oft erzählt hatte.
Turm- und pilzartige Felsen regten unsere Fantasie an, doch sein „Herz“ in Form eines Steins, das hier zu finden sein soll, blieb uns verborgen.


Entschädigt wurden wir oben angekommen mit einer klaren Aussicht, die das Gebirge in der Ferne erahnen liess.

Nach einer wohlverdienten Stärkung wanderten wir weiter zum BuchWer mit dem Wanderweg vertraut ist, weiss, wo diese Begegnung statt-gefunden hat: in einer versteckten, über Treppenstufen zugänglichen Ni-sche, die auf den gegenüberliegenden Felsen verweisend die Inschrift „Zum Rübezahl“ trägt. Ein früher darüber angebrachtes Medaillon oder Ähnliches fehlt.
Im Gegensatz dazu ist der Obelisk im Buchholz nicht ganz verschwun-den. Überreste seines Fundaments liegen verstreut und moosüberwach-sen auf dem Waldboden. Hier war all unsere Vorstellungskraft gefragt, um sie gedanklich wieder zu dem thronenden Objekt zusammenzufügen, das es einst war.

Genauso viel, wenn nicht noch mehr Fantasie verlangte uns der wenige Gehminuten entfernte Blücherplatz ab, wo seit 1814 fast jedes Jahr Ende August das über die Grenzen Löwenbergs bekannte Fest zu Ehren des die Stadt von den Franzosen befreienden Feldmarschalls abgehalten worden war. Von dem was den Festplatz samt seines Restaurationsge-bäudes mal ausgemacht hat, ist nicht mehr viel übrig.
Blüchers Büste aus carrarischem Marmor von 1841 ist heute im Mu-seum im Löwenberger Rathaus zu sehen mit dessen Besuch wir den Tag ausklingen liessen.

Über den Dächern von Hirschberg

  1. August 2021
    Ein letzter Blick auf St. Thekla und das Schwesternhaus und schon war die Zeit in Schmottseiffen wieder vorbei. Grund traurig zu sein hatten wir aber nicht, denn schliesslich ging unsere Reise noch weiter: über Hirschberg ins Riesengebirge.
    In Hirschberg bummelten wir zu Akkordeonklängen eines Strassenmusi-kanten durch die malerische Altstadt und erkundeten ihre Sehenswürdig-keiten.
    Am „Ring“ wurde gerade eine Open-Air-Bühne aufgebaut für deren Aufführung man keine bessere Kulisse als das Rathaus und die bunten Bürgerhäuser hätte wählen können.
    Bunt, lebendig und geschichtsträchtig, so präsentierte sich uns die „Perle des Riesengebirges“.
    Mark, gebürtig aus Kalifornien, war besonders von den vielen histori-schen Gebäuden angetan, die es in dieser Anhäufung in seiner Heimat nicht gibt.
    Von einem davon, dem Burgtorturm, genossen wir die Sicht über die Stadt; die Bergwelt zum Greifen nah. Der Turm ist kostenfrei zu bestei-gen, aber Vorsicht, man muss schwindelfrei sein. Ist man es nicht, schickt man seinen Mann auf die oberste Aussichtsplattform zum Foto-grafieren (zwinker).

Wird fortgesetzt!