Letztes Traubuch von Schmottseiffen

Anne Kalkmann bietet Einblick/Auszüge aus dem letzten Traubuch von Schmottseiffen (1924 bis 1947) an.

Bei Interesse bitte an sie per Email wenden:

KalkmannAnne@t-online.de

Ein tolles Angebot!

Erinnerungen eines Schmottseiffeners

Als Meßdiener in Schmottseiffen: Hubert Müller berichtet aus seinem Leben

Hubert Müller, Jahrgang 1929, einer der letzten Schmottseiffener, die die alte Heimat noch bewusst erlebt haben, gibt nun einige seiner Erlebnisse zur Veröffentlichung frei.

Hier sein Beitrag zum Leben und wirken der Ministranten in St. Thekla:

Regionaltreffen 2025 der Heimatfreunde Schmottseiffen in Nauen

Am ersten Freitag im Juni, dem Tag der Vertreibung vor nunmehr 78 Jahren, fand das traditionelle Treffen der Heimatfreunde wieder in Nauen statt.

Diese Veranstaltungen können nun, wenn überhaupt, immer seltener und mit weniger Beteiligung durchgeführt werden, scheitern sie doch aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Teilnehmer zusehends an gesundheitlichen Hindernissen.

So waren Freude und Stolz um so größer, dass auch in diesem Jahr die stattliche Zahl von 15 Teilnehmern zu verzeichnen war.

Pünktlich um kurz nach halb elf ging es los, gab es doch eine Menge zu erledigen. Zunächst stand eine Satzungsänderung der Heimatfreunde an, für die gerade noch die Mindestzahl der Teilnehmer erreicht wurde. Dabei ging es um die finanzielle Hinterlassenschaft bei einer eventuellen Auflösung unserer kleinen Gemeinschaft, die aber nach Bekunden der Anwesenden noch in ferner Zukunft liegt.

Begrüßung

In einer kleinen Präsentation zeigte der 1. Vorsitzende Fotos von seinem letzten Besuch in Schmottseiffen und berichtete von den Entwicklungen im Dorf.

Bahnhofsinschrift mit polnischem Vorsatz

Besonders interessant ist die Gestaltung der Bahnhofsinschrift, an der sich exemplarisch die politische Entwicklung in Polen spiegelt. Die wunderschöne Restaurierung wurde für die ehemaligen Bewohner zu einem besonderen Höhepunkt durch die historisch originalgetreue Aufschrift Schmottseiffen – Lähn. Dass dies einem Teil der jetzigen Bewohner von Plawna nicht recht ist, war irgendwie schon klar. Denn Plawna ist polnisch, und das Gebäude dient nun nicht mehr als Bahnhof, sondern als ein Veranstaltungsort der Gemeinde. Dennoch muss anerkannt werden, dass die gefundene Lösung gelungen ist, auch wenn es ‚nur‘ ein Kompromiss ist.

Das Umgebindehaus mit dem angebauten Hühnerstall

Der zweite Punkt des Vortrags war die umfangreiche Restaurierung des Umgebindehauses der Familie Glaubitz, die durch Magdalena, die Tochter des deutschen Vorbesitzers vertreten wurde. Sie zeigte sich zunächst enttäuscht, machte das Haus ihrer Kindheit auf sie doch einen erschreckenden Eindruck. Das legte sich aber zunehmend durch die Darstellung der Geschichte des Gebäudes mit mehreren Zwischenbewohnern, die an einer Erhaltung nicht interessiert waren; zwischenzeitlicher Leerstand beschleunigte den Verfall erheblich. Um so mehr Hoffnung besteht nun in der Person der jetzigen Besitzerin, die mit staatlicher Förderung eine denkmalgeschützte Wiederherstellung erreichen will.

Ansätze zur Restaurierung

Bald schon wurde der wie immer köstliche Mittagstisch mit Spargelgerichten und Schnitzelspezialitäten aufgetischt; die leeren Teller bezeugten die Qualität der Speisen und den guten Appetit der Teilnehmer.

Traditionell rückte wir anschließend auf den Hof zum Gruppenfoto aus, das Thomas Marin wie immer routiniert und professionell erstellte.

Die Zeit verflog wieder schnell, viele angeregte Gespräche wurden geführt, zum Schluss ließen es sich viele nicht nehmen, noch eine ansehnliche Portion Eis zu sich zu nehmen.

Auch Martin Baumert war’s zufrieden, der wie immer in zahlreichen Telefongesprächen an der Planung und Durchführung beteiligt war.

Selbstverständlich findet auch im nächsten Jahr ein Treffen statt, und zwar am Freitag, d. 5. Juni 2026, ab 10.30 Uhr im Nauener Hof!

Bis dahin verabschiedeten wir uns wie immer mit einem kräftigen:

Schmottseiffen 2.0: Newsletter # 7


Berlin, d. 11. Mai 2025
Liebe Heimatfreunde!
Der August rückt näher, das Regionaltreffen der Heimatfreunde in Nauen steht noch eher bevor, Zeit für eine Kurzreise nach Schmottseiffen!
Gesagt, getan: Am Freitag, 9. Mai 2025 habe ich mich wieder einmal zu einem Kurztrip nach Schlesien aufgemacht. Die Autofahrt von Berlin wird immer angenehmer, ist doch das Stück hinter Forst in Polen bis Bunzlau völlig hergestellt. Noch scheinen nicht allzu viele Autofahrer davon Gebrauch zu machen, es herrschte sehr wenig Verkehr.
Die Strecke von der Autobahnabfahrt bis Schmottseiffen führt durch eine idyllische Landschaft, die immer wieder begeistert.
Mein Ziel war das Schwesternhaus, wo ich Herrn Hartel auch gleich antraf. Die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten groß. Leider geht es ihm gesundheitlich immer noch nicht besser, aber sein Sohn Georg ist nun tatkräftig dabei, das Haus zu übernehmen und wirkt fleißig im Garten.
Wir hatten am Abend ein längeres Gespräch zu dritt mit ihm. Die Pläne sehen jetzt so aus, dass im Sommer mit den Renovierungsarbeiten begonnen wird und die Arbeiten sich dann über den Winter hinziehen werden.
Ich habe in einem der Zimmer übernachtet, es war sauber, einfach eingerichtet, mit Dusche und für einen kurzen Aufenthalt gut geeignet.

St. Thekla mit deutlichen ‚Gebrauchsspuren‘

Das Frühstück war ausreichend: Kaffee, ein Ei, Marmelade, Käse, Brötchen, Brot. Da ich der einzige Gast war, lohnte es sich nicht, großartig aufzufahren.
Ich habe für mich und Pfarrer Wecker erst einmal eine Option in Mois (Mojesz) kurz vor Löwenberg gebucht, das ist aber noch nicht endgültig und kann immer noch storniert werden. Es kommt darauf an, wie viele Personen teilnehmen und an welchem Ort.
Jedenfalls besteht die Möglichkeit, Anfang August dort unterzukommen, die Hartels möchten nun aber bald wissen, mit wie vielen Personen sie rechnen können.
Es gibt natürlich noch viele andere Möglichkeiten, in der Nähe von Schmottseiffen unterzukommen.
Die entsprechenden Portale sind im Internet offen und bieten viele Optionen. Der Vorteil des Schwesternhauses ist allerdings seine Lage im Zentrum Schmottseiffens. Der DINO Supermarkt ist nur ein paar Schritte entfernt über die Straße, so dass die Gefahr des Verhungerns nicht gegeben ist.

Ein gelungener Kompromiss?

Ich habe meinen Aufenthalt auch genutzt, das ehemalige Bahnhofsgebäude zu besuchen. Herr Majer war so nett, mich kurz einzulassen und auf die Lange Nacht der Museen
am folgenden Wochenende hinzuweisen.
Die Lösung mit der Aufschrift an der Vorderseite ist ein gut gemeinter Kompromiss-versuch, das Urteil überlasse ich jedem Einzelnen.
Inzwischen scheint es der Kirche in Polen – hoffentlich nur in Plawna – nicht mehr allzu rosig zu gehen. Das Gebäude weist deutlich sichtbare Schäden an den Außenwänden auf. Das Innere ist leider nicht zugänglich, man hat nur einen sehr begrenzten Blick durch ein Gitter.
Der Friedhof ist zwar frisch gemäht, die Gräber reichlich geschmückt aber sonst nicht gerade in einem sehr vorzeigbaren Zustand.
Mit meinem Klapprad war ich auf dem schönen Radweg, der ehemaligen Eisenbahnstrecke, auch wieder in Löwenberg. Dort scheint man die Uhren auch angehalten zu haben. Die
Alte Schmiede existiert noch, die Portionen sind reichlich und die Preise für unsere Verhältnisse günstig.

Der Hochaltar in der Liebenthaler Kirche


Schließlich habe ich mich im Auto auch noch nach Liebenthal aufgemacht, wo ich die Klosterkirche unverschlossen vorfand. Dieses Gebäude ist wirklich ein sehenswertes Beispiel für schlesische Sakral- und Baukunst. Ansonsten machte der Ort einen
ziemlich ausgestorbenen Eindruck.

Das Umgebindehaus, das Frau Zuk erworben hat (siehe Jahresheft der Heimatfreunde) und nun versucht, unter Denkmalschutzauflagen wieder bewohnbar zu machen, hat mich sehr beeindruckt.
Dort gibt es noch viel zu tun; ich weiß nicht, wie sie das schaffen will, wünsche natürlich nur alles Gute und viel Erfolg.
Ich hoffe, die Fotos ergeben noch einige visuelle Eindrücke zur Illustration.
Nun würde ich mich über Zu- oder Absagen zu unserer geplanten Reise Anfang August freuen, damit Planungsklarheit besteht.
Silke Shimazu und ihre Familie werden von Sonntag, d. 3. bis Mittwoch, d. 6. August in der Gegend sein, ich selbst plane mit meiner Ankunft am Montag, d. 4. August bis zur Abfahrt Mittwoch, 6.August.
Das wär’s erstmal, bestimmt sind noch einige Fragen offen, bitte melden, ich antworte so bald wie möglich.

Labt g’sund!
Bernhard

Newsletter # 6


Newsletter # 6
Berlin, 8. April 2025
Der Frühling scheint nah, es wagen sich die ersten Pflänzchen hervor. Zeit, wieder aktiv zu werden und ein
neues Jahr zu begrüßen, von dem man nicht weiß, was es alles bringen wird.
Eigentlich wäre im Rahmen der großen Weltgeschichte die Voraussetzungen für eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Schmottseiffen und
Plawna gegeben, schüttelt man doch diesseits und jenseits von Oder und Neiße die Köpfe über das Verhalten der Großmacht jenseits des Atlantiks. Was der oberste Kriegsherr am östlichen Rand so treibt, stößt mittlerweile auf die üblichen Reaktionen von ungläubigem Staunen über Verbitterung bis zur Verzweiflung über so viel Menschenverachtung – eigentlich fehlen hier die Worte.
In unserer kleinen Welt ist zu konstatieren, dass das vergangen Jahr erstaunliche Entwicklungen zum Vorschein brachte, aber nunmehr eine gewisser Stillstand eingetreten ist.
Seit dem letzten Newsletter hat sich eigentlich noch nicht so viel getan. Die hoffnungs- vollen Ansätze zu auf keimenden Kontakten nach
Plawna haben sich nicht weiter entwickelt, was als bedauerlich bezeichnet werden muss, aber noch längst kein Grund zum Aufgeben ist.
Silke Shimazu hat sich redlich bemüht, zu der neuen Besitzerin von Haus 114 Kontakte aufzubauen, ihr ein Jahresheft der Heimatfreunde geschickt, was ich auch durch ein Versehen noch einmal getan habe, aber wir hatten beide keinerlei Rückmeldungen.
Ein weiteres Exemplar des Jahrbuchs habe ich an Herrn Hartel in der Pension Jasmin – ehemaliges Schwesternhaus – geschickt, aber auch da keine Reaktion. Wir werden weitere Aktionen starten.
Nicht unmittelbar zu Schmottseiffen 2.0 gehört diese Meldung: Hans-Georg
Hoferichter hat sich bereit erklärt, den wichtigen Posten des Kassenwarts der Heimatfreunde Schmottseiffen zu übernehmen. Damit ist eine große Leerstelle gefüllt und ich möchte ihm auch in diesem Rahmen meinen herzlichen Dank aussprechen.
Nun kann ich aber einen Silberstreif am Horizont verkünden: Silke wird mit ihren Eltern Anfang August nach Schlesien reisen und auch ein paar Tage Schmottseiffen widmen.
Dies könnte ein Anlass sein, im Rahmen von Schmottseiffen 2.0 dorthin zu reisen und den Ort unserer Vorfahren wiederzusehen oder kennenzulernen.
Dazu bedarf es der Klärung einiger Rahmenbedingungen:
Anzahl der Teilnehmer
Dauer des Aufenthalts
Übernachtungsmöglichkeiten
Aktivitäten
Pfarrer Kurt-Josef Wecker aus Nideggen hat bereits vorsichtig zugesagt.
Über mögliche Absichtserklärungen zu einer Teilnahme würde ich mich freuen.
Zum Schluss noch eine traurige Nachricht: Roger Maniera, Sohn von Rita und Eberhard Maniera, soll verstorben sein. ‚Offiziell‘ habe ich noch nichts erfahren, aber er meldet sich auch nicht mehr auf den mir bekannten Kanälen. Er hatte schon eine feste Zusage für einen Besuch nach Schmottseiffen gegeben.
Sobald mehr Informationen über die geplante Reise nach Schmottseiffen vorliegen, werde ich mich melden.
Bis dahin alles Gute,
Labt
g’sund!
Bernhard

Einladung zum Treffen in Nauen

Neuer Kassenwart der Heimatfreunde

Große Erleichterung bei den Heimatfreunden Schmottseiffen: Hans-Georg Hoferichter wird nach dem gesundheitsbedingten Ausscheiden von Brigitta Schloißin den wichtigen Posten des Kassenwarts übernehmen.

Damit tritt ein weiteres Mitglied der Nachfolgegeneration seinen Dienst im Sinne der bisherigen Arbeit der Heimatfreunde an.

Auch wenn die Zahl der Angehörigen der Erlebnisgeneration immer mehr abnimmt, werden wir die Aktivitäten der Heimatfreunde fortführen, wenn auch mit leicht veränderten Vorzeichen. Siehe dazu zum Beispiel die Beiträge Schmottseiffen 2.0 oder https://schmottseiffen.de/2024/10/schmottseiffen-plawna/

Verbunden mit einem herzlichen Dankeschön wünschen wir Hans-Georg Hoferichter alles Gute für sein neues Betätigungsfeld.

Schmottseiffen und das Riesengebirge August 2021 von Silke Shimazu (Enkelin von Herbert Hübner, Schmottseiffen Haus 19)

Fortsetzung (Teil 1 )

Zum Geburtstag auf die Schneekoppe
8. August 2021
„Er hat uns vom Himmel aus zugesehen“, so mein Vater. Gemeint war Grossonkel Alfred, der 87 Sommer vor uns mit einer Gruppe anderer Kinder der Schmottseiffener Niederdorfschule und Lehrer Emil Meissner die Schneekoppe erklommen hatte (siehe Foto Löwenberger Heimatgrüsse Mai 1988 Seite 12).
Die Route, die sie damals über den Melzergrund hinaufgeführt hatte, haben wir auf dem Rückweg genommen. Rauf ging es für uns auf dem direkt vor unserem Hotel im Stadtteil Wolfshau beginnenden Wanderpfad.
Dieser scheint weniger bekannt zu sein, denn für eine Weile waren es nur wir vier und die Natur. Herrlich!
Gleich zu Anfang mussten wir eine Strömung durchqueren, was wir aber alle ohne nass zu werden gemeistert haben.
Fortan ging es sprichwörtlich über Stock und Stein. Nur gut, dass wir uns bei den Wanderungen die Tage zuvor bereits warmgelaufen hatten.
Auf einmal wurden wir aus unserer Einsamkeit gerissen. Am Wegesrand eine gut getarnte, fette Kröte. Nur eine Kröte oder war es gar Rübezahl, der ihre Gestalt angenommen hatte?
Jedenfalls liessen wir uns nicht vom Weg abbringen und gelangten bald an den tschechischen Grenzübergang am Eulenpass.

Grenzübergang am Eulenpass, Schneekoppe

An einem Picknicktisch der nahen Jelenka-Baude (deutsch Emmaquellenbaude) machten wir zwischen polnischen und tschechischen Stimmen Rast. Ein Wegweiser verriet: noch 3,3 km bis zur Schneekoppe!
Beim Näherkommen sah es zwischenzeitlich von der Schwarzen Koppe mal so aus, als würde sich der Himmel über der „Aalen Gaake“ zuziehen. Doch Petrus meinte es gut mit uns. Als wir den Jubiläumsweg hochstiegen, schob er den Regen weg. So wie es sich gehört, wenn ein Geburtstagskind im Anmarsch ist, das sich in 1603 Metern Höhe am Panorama erfreuen möchte. Ein Geschenk, das buchstäblich nicht zu toppen ist.

Wetterstation Schneekoppe
Aussicht Schneekoppe


Eine Landschaft wie in Kanada & eine Ikone aus Norwegen
9. August 2021
Nein, wir haben an diesem Tag nicht die müden Füsse hochgelegt. Stattdessen haben wir uns noch mal die Wanderschuhe angezogen.
Als „eine Landschaft wie in Kanada“ hatte ein hoteleigener Bergführer die Gegend rundum den Kleinen Teich angepriesen und das wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Ich kenne Kanada bisher zwar nur von Bildern; was wir aber am Kleinen Teich sahen, kam meiner Vorstellung davon sehr nahe: glasklares Wasser und mächtige Berge vereint in wildromantischer Natur.

Teichbaude im Riesengebirge

Eine Beschreibung, wie sie auch auf Norwegen, der ursprünglichen Heimat der auf unserem Weg liegenden Holzstabkirche Wang passen könnte.

Kirche Wang

Seit 1844 hat sie ihren Platz unterhalb der Schneekoppe, aber fast wäre es anders gekommen und sie hätte auf der Pfaueninsel in Berlin ein neues Zuhause gefunden.
Unvorstellbar, ist sie doch aus Brückenberg nicht wegzudenken. Ihre Popularität dürfte mit ein Grund dafür sein, warum der angliedernde Eingang zum Nationalpark Riesengebirge belebter ist, als an anderen Stellen.
Tipp: Wer wie wir mögliche Schlangen an den Kassen umgehen möchte, kauft seine Tickets am besten vorab auf der Internetseite des Nationalparks

Inspiration Riesengebirge
10. August 2021
Donner, Rauschen! Aus 13 Metern stürzt das Wasser hinab in die Tiefe und macht ihn damit zum zweithöchsten Wasserfall des Riesengebirges. Die Rede ist vom Kochelfall, der uns am Tag vor unserer Abreise nach Petersdorf führte.
Bei einem Spaziergang entlang des gleichnamigen Flusses ist er leicht zu erreichen, wodurch er zahlreiche Besucher anzieht.
Blendet man aber alle Menschen aus, ist es ein paradiesischer Ort, der verdeutlicht, warum so viele Künstler im Riesengebirge Inspiration fanden.

Kochelfall

Wie Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann dessen Haus, Villa Wiesenstein, in Agnetendorf wir im Anschluss besichtigten.

Villa Wiesenstein Agnetendorf

So beeindruckend es mit seinen Türmchen und den durch die Bäume blitzenden, roten Dachziegeln von aussen ist, übertrifft sein Inneres alles. Allem voran die Empfangshalle an deren Sternenhimmel und bunten Wandmalereien ich mich nicht sattsehen konnte.
Dargestellt sind von Maler Johannes Avenarius Szenen aus Hauptmanns Leben und Werken unter die sich Blumen aus dem Riesengebirge mischen.

Empfangshalle Villa Wiesenstein

Auf seinem täglichen „Produktivspaziergang“ durch das selbige sammelte Hauptmann in einem Notizbuch Ideen und Reflexionen, die er danach im „Laboratorium“, wie er das Arbeitszimmer im ersten Stock nannte, seinem Sekretär diktierte. Verbleibende Zeugen dieses Rituals sind eine Schreibmaschine und ein grosser Schreibtisch. Dahinter ebenso grosse Fenster mit Ausblick in die ihn inspirierende Natur.

Gerhart Hauptmanns Arbeitszimmer in der Villa Wiesenstein

Abschied von Schlesien
11. August 2021
„Ich bin nur so traurig, weil es so schön war.“ Das sagte ich mir beim Blick auf das heutige Zgorzelec. Wir hatten am Morgen Krummhübel verlassen und standen jetzt am Neisseufer in Görlitz. Nach einer ereignisreichen Woche hiess es Abschied nehmen von Opas Heimat Schlesien, die ja auch irgendwo unsere ist.

Blick von Görlitz auf das heutige Zgorzelec

Wir waren noch in Görlitz, da machten wir beim Mittagessen im Schatten des „Dicken Turms“ bereits Pläne für unsere Rückkehr.
Bis es so weit ist, werden wir von den Erinnerungen an die 8 Tage im August zehren und auch darüber hinaus an jedem meiner Geburtstage an diesen einen ganz besonderen auf der Schneekoppe zurückdenken.
Wenn Sie bis hierher gelesen haben, bedanke ich mich für Ihre Aufmerksamkeit und die Gelegenheit die Reise beim Schreiben noch einmal erlebt zu haben.
Bei Rückfragen und/oder Informationen zu Familie Hübner (Schmottseiffen Haus 19) scheuen Sie sich bitte nicht, mich zu kontaktieren.
Email: huebner_silkesf@yahoo.com