
Am ersten Freitag im Juni, dem Tag der Vertreibung vor nunmehr 78 Jahren, fand das traditionelle Treffen der Heimatfreunde wieder in Nauen statt.
Diese Veranstaltungen können nun, wenn überhaupt, immer seltener und mit weniger Beteiligung durchgeführt werden, scheitern sie doch aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Teilnehmer zusehends an gesundheitlichen Hindernissen.

So waren Freude und Stolz um so größer, dass auch in diesem Jahr die stattliche Zahl von 15 Teilnehmern zu verzeichnen war.

Pünktlich um kurz nach halb elf ging es los, gab es doch eine Menge zu erledigen. Zunächst stand eine Satzungsänderung der Heimatfreunde an, für die gerade noch die Mindestzahl der Teilnehmer erreicht wurde. Dabei ging es um die finanzielle Hinterlassenschaft bei einer eventuellen Auflösung unserer kleinen Gemeinschaft, die aber nach Bekunden der Anwesenden noch in ferner Zukunft liegt.

Begrüßung
In einer kleinen Präsentation zeigte der 1. Vorsitzende Fotos von seinem letzten Besuch in Schmottseiffen und berichtete von den Entwicklungen im Dorf.

Bahnhofsinschrift mit polnischem Vorsatz
Besonders interessant ist die Gestaltung der Bahnhofsinschrift, an der sich exemplarisch die politische Entwicklung in Polen spiegelt. Die wunderschöne Restaurierung wurde für die ehemaligen Bewohner zu einem besonderen Höhepunkt durch die historisch originalgetreue Aufschrift Schmottseiffen – Lähn. Dass dies einem Teil der jetzigen Bewohner von Plawna nicht recht ist, war irgendwie schon klar. Denn Plawna ist polnisch, und das Gebäude dient nun nicht mehr als Bahnhof, sondern als ein Veranstaltungsort der Gemeinde. Dennoch muss anerkannt werden, dass die gefundene Lösung gelungen ist, auch wenn es ‚nur‘ ein Kompromiss ist.

Das Umgebindehaus mit dem angebauten Hühnerstall
Der zweite Punkt des Vortrags war die umfangreiche Restaurierung des Umgebindehauses der Familie Glaubitz, die durch Magdalena, die Tochter des deutschen Vorbesitzers vertreten wurde. Sie zeigte sich zunächst enttäuscht, machte das Haus ihrer Kindheit auf sie doch einen erschreckenden Eindruck. Das legte sich aber zunehmend durch die Darstellung der Geschichte des Gebäudes mit mehreren Zwischenbewohnern, die an einer Erhaltung nicht interessiert waren; zwischenzeitlicher Leerstand beschleunigte den Verfall erheblich. Um so mehr Hoffnung besteht nun in der Person der jetzigen Besitzerin, die mit staatlicher Förderung eine denkmalgeschützte Wiederherstellung erreichen will.

Ansätze zur Restaurierung
Bald schon wurde der wie immer köstliche Mittagstisch mit Spargelgerichten und Schnitzelspezialitäten aufgetischt; die leeren Teller bezeugten die Qualität der Speisen und den guten Appetit der Teilnehmer.
Traditionell rückte wir anschließend auf den Hof zum Gruppenfoto aus, das Thomas Marin wie immer routiniert und professionell erstellte.

Die Zeit verflog wieder schnell, viele angeregte Gespräche wurden geführt, zum Schluss ließen es sich viele nicht nehmen, noch eine ansehnliche Portion Eis zu sich zu nehmen.
Auch Martin Baumert war’s zufrieden, der wie immer in zahlreichen Telefongesprächen an der Planung und Durchführung beteiligt war.
Selbstverständlich findet auch im nächsten Jahr ein Treffen statt, und zwar am Freitag, d. 5. Juni 2026, ab 10.30 Uhr im Nauener Hof!
Bis dahin verabschiedeten wir uns wie immer mit einem kräftigen: